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Welche Bedeutung haben Onlinekäufe als Ursache einer Überschuldung?

Calculator and Euro banknotes on a table

Die Gefahr einer Überschuldung hat in den letzten Jahren zugenommen. Dabei spielen Onlinekäufe offiziellen Zahlen zufolge eine wichtige Rolle.

In den Schuldnerberatungsstellen in Deutschland wird eine Ursache für Überschuldung immer häufiger festgestellt. Im Zeitraum von 2016 bis 2021 stieg der Anteil dieser Ursache nach offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamts um drei Prozent. Die detaillierten Untersuchungen bei den rund 575.000 Personen, die Unterstützung der Beratungsstellen in Anspruch nahmen, deckten zudem auf, dass bestimmte Teile der Bevölkerung mit einer überdurchschnittlichen Häufigkeit durch das Onlineshopping in eine finanzielle Notlage geraten.

Junge Erwachsene besonders oft von Überschuldung durch Onlineshopping betroffen

Interessanterweise nimmt das Onlineshopping als Ursache einer Überschuldung mit steigendem Alter der Hilfesuchenden kontinuierlich ab. Der größte Anteil von Versandhandelsschulden tritt mit 38 Prozent in der Gruppe der 20- bis 24-Jährigen auf. Rund 34 Prozent der überschuldeten Menschen im Alter zwischen 25 und 34 Jahren haben Schulden bei Unternehmen des Versandhandels. Bei den 35- bis 44-Jährigen haben rund 30 Prozent aller der Hilfesuchenden ihre finanziellen Möglichkeiten überschätzt. Am niedrigsten ist der Anteil von Versandhandelsschulden bei den Menschen, die 70 Jahre und älter sind. Ein sehr kritischer Punkt ist, dass auch viele sehr junge Menschen mit Schulden ins Leben starten. Bei den unter 20-Jährigen sind die Konsequenzen von Onlinebestellungen in 25 Prozent aller Fälle an den Ursachen der Überschuldung beteiligt.

Gibt es weitere Besonderheiten bei den Versandhandelsschulden?

Noch ist jedoch der Anteil dieser Schulden an den Gesamtschulden mit zwei Prozent noch gering. Der Schnitt lag im Jahr 2021 bis 587 Euro, während sich die Gesamtsumme aller Schulden pro Person auf rund 31.600 Euro belief. Bei der Betrachtung der statistischen Daten fällt auf, dass im Jahr 2021 mit 35 Prozent Frauen häufiger Versandhandelsschulden hatten als Männer (23 Prozent). Auch die durchschnittliche Schuldensumme lag zeitgleich bei Frauen mit 779 Euro um 354 Euro über dem Durchschnittsbetrag der Männer. Die häufigsten unbezahlten Bestellungen entfielen mit einem Anteil von 49 Prozent auf Schuhe, Bekleidung und Sportartikel. Waren des täglichen Bedarfs und Lebensmittel brachten es zusammen auf 21 Prozent.

Wie repräsentativ sind die Zahlen zur Überschuldung durch Onlineshopping?

Die vom Bundesamt für Statistik vorgelegten Daten sind durchaus als repräsentativ einzustufen. Sie enthalten Angaben von rund 147.000 Personen, die im Jahr 2021 die Hilfe von insgesamt 593 Schuldnerberatungsstellen in Anspruch nahmen. Damit sind die Daten von mehr als einem Drittel aller in Deutschland aktiven Schuldnerberatungsstellen (etwa 1.400) in das Datenmaterial eingeflossen.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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