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Verstärkte Nutzung der Windkraft: Greenpeace betont Risiken

Windmills. Aerial view of windmills in green summer forest in Finland.

Umweltschutzorganisationen fordern eine Präzisierung des Windenergie-an-Land-Gesetzes vor allem zum Schutz der klimatechnisch wichtigen Wälder.

Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien ist ein für Deutschland unumgänglich. Dabei spielt nicht mehr „nur“ der Klimaschutz eine Rolle, sondern die Drosselungen der Gaslieferungen aus Russland haben den Druck verstärkt, die Energiewende sehr zeitnah zu realisieren. Das neue Gesetz zur Nutzung der Windkraft an Land war ein wichtiger Schritt. Doch erste Umweltschutzorganisationen weisen auf die daraus resultierenden Risiken hin.

Welche Befürchtungen hat Greenpeace beim Ausbau der Windkraftanlagen?

Das neue Gesetz sieht vor, dass Windkraftanlagen wenigstens auf zwei Prozent der Landfläche der Bundesrepublik Deutschland entstehen sollen. Diese Regelung verstärkt die Flächenkonkurrenz, die sich jetzt schon zwischen der Landwirtschaft und dem Bau von Solarparks sowie der Nutzung großer Flächen für den Anbau von Pflanzen zur Verwertung in Biomassekraftwerken zeigt. Die Flächenkonkurrenz hat sich durch die kriegsbedingte Reduzierung der Lieferungen von Getreide aus der Ukraine zusätzlich verschärft. Deshalb befürchten die Greenpeace-Mitglieder/-innen, dass die neuen Windkraftanlagen zumindest zu einem großen Teil in Waldgebieten entstehen werden.
Sie fordern deshalb einen verstärkten Schutz der Wälder und eine Einschränkung der möglichen Bauorte auf bestimmte Arten von Waldgebieten. Als Beispiel benannte Greenpeace Flächen, die zum gezielten Anbau von Nadelbäumen genutzt werden und nicht mit einheimischen Laubbaumarten durchmischt sind. Großflächige Abholzungen schließen die Umweltaktivisten mit Blick auf die Bedeutung der Wälder für den Klimaschutz aus. Allerdings sind sie auch bereit, Kompromisse in Landschaftsschutzgebieten und Naturparks einzugehen. Dort könnten Windkraftanlagen beispielsweise an Stellen entstehen, an denen der Mensch bereits Infrastrukturen geschaffen hat.

Wie sieht die Nutzung der Windkraft in Deutschland aktuell aus?

Erneuerbare Energien machten im ersten Quartal 2022 nach Angaben des Statistischen Bundesamts einen Anteil von 47,1 Prozent bei der Stromerzeugung aus. Dabei hatte die Windkraft die größte Bedeutung, denn sie brachte es allein auf einen Anteil von 30,1 Prozent. Die Steigerungsrate im Vergleich mit den Daten des Vorjahresquartals war mit einem Plus 15,9 Prozent beachtlich. Die Stromerzeugung in Solaranlagen brachte es im gleichen Zeitraum lediglich auf ein Plus von 1,6 Prozent. Der Vergleich der Beiträge von Wasserkraftwerken und Biogasanlagen fiel im Vergleich des ersten Quartals 2022 zum ersten Quartal 2021 mit einem Minus von je 0,2 Prozent sogar negativ aus.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Greenpeace

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