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Coronakrise liefert interessante Daten für den Klimaschutz

Statistic Graphs

Aus der Entwicklung der CO2-Werte während der Coronakrise lassen sich interessante Daten für künftige Klimaschutzmaßnahmen ableiten.

Dass die Regierungen der europäischen Länder wichtige Lehren zum Klimaschutz aus der Coronakrise ableiten können und sollten, geht aus den Resultaten einer aktuellen Studie hervor. Diese wurde bei der britischen Organisation Carbon Trust vom Vodafone Institute for Society and Communications in Auftrag gegeben und beschäftigte sich mit den Auswirkungen der Arbeit im Homeoffice in einem halben Dutzend Ländern in Europa.

Wie hoch ist das Einsparpotential durch flexible Arbeitsorte?

Bei der Aufrechterhaltung der Möglichkeit, auch nach der Aufhebung der Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19 tageweise im Homeoffice zu arbeiten, könnte Deutschland die Emission von rund 12,2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Italien landet bei den sechs untersuchten Ländern mit einem Einsparpotential von 8,7 Millionen Tonnen auf dem zweiten Rang. Großbritannien könnte mit 4,1 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr weniger ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Auch in Spanien wären die Einsparungen durch flexibel wählbare Arbeitsorte mit 3,9 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr sehr umfangreich.

Wie hoch waren die CO2-Einsparung durchs Homeoffice während der Lockdowns?

Am deutlichsten fielen die CO2-Einsparungen pro Mitarbeiter während der Coronakrise im Vergleich zur Zeit vor den Lockdowns in Italien aus. In der Pre-COVID-19-Zeit sparte ein kaufmännischer Mitarbeiter mit Zeiten im Homeoffice im Vergleich zur Tätigkeit vor Ort im Unternehmen 876 Kilogramm CO2 pro Jahr. Während der Corona-Lockdowns stieg dieser Wert auf 1861 Kilogramm pro Jahr. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich in Deutschland mit 663 Kilogramm vor und 1144 Kilogramm während der Coronakrise. Den deutlichsten Unterschied gibt die Studie mit 272 Kilogramm vor der Coronakrise und 889 Kilogramm während der Lockdowns für Großbritannien an. Interessant ist die Tatsache, dass die Steigerung der Einsparungen aus einer ziemlich geringen Erhöhung der Tage im Homeoffice resultieren. Vor Beginn der Coronakrise arbeiteten Teleworker in Deutschland rund 2,5 Tage im Homeoffice. Während der Lockdowns verbrachten sie durchschnittlich 3,5 Tage im Homeoffice.

Bei Schlussfolgerungen für den Klimaschutz einige Unterschiede von Bedeutung

Um die Lehren aus Coronakrise für den Klimaschutz bei der Wahl des Arbeitsorts optimal umzusetzen, müssen einige zusätzliche Wert berücksichtigt werden. In Deutschland wäre die verstärkte Arbeit im Homeoffice mit Blick auf die CO2-Emissionen vor allem im Sommerhalbjahr interessant. In den Wintermonaten ist die Arbeit in den Büros der Unternehmen die bessere Wahl. Der Grund dafür sind die CO2-Emmisionen der Heizungen. In Spanien wäre genau der umgekehrte Weg empfehlenswerter, denn dort würde der von den Klimaanlagen verursachte CO2-Ausstoß im Sommerhalbjahr in den Büros der Unternehmen günstiger ausfallen. Allerdings geht diese Bilanz nur dann auf, wenn die Mitarbeiter nicht mit dem eigenen Auto zur Arbeit fahren, sondern für den Arbeitsweg umweltfreundliche Eisenbahnangebote nutzen.

Quelle: Carbon Trust, Vodafone Institute

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