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Mehrere Tornados im Juni 2021 in Deutschland bestätigt

Tornado with clouds

Auch Deutschland bleibt vom Schadenspotential der Tornados nicht verschont. Das zeigt die Bilanz der ersten beiden Juniwochen 2021.

Insgesamt gingen in der ersten Junihälfte 2021 knapp 30 Verdachtsmeldungen für Tornados in Deutschland ein. Die Gesamtbilanz des laufenden Jahres umfasst 60 Verdachtsmeldungen. In den genaueren Untersuchungen wurden bisher 5 Sichtungen als Tornado bestätigt. Außerdem gibt Thomas Sävert in seiner Tornadoliste Deutschland vier Fälle an, in denen das angetroffene Schadensbild einen Tornado als Ursache plausibel erscheinen lässt. Er ist ein erfahrener Meteorologe und prüft die Daten sehr genau, bevor er eine solche Einstufung vornimmt.

Wo traten die bestätigten und plausiblen Tornados des Jahres 2021 auf?

Den ersten als „plausibel“ eingestuften Tornado gab es am 27. März 2021 in Eving in Nordrhein-Westfalen. Am 29. April 2021 folgte ein F1-Tornado in Heemsen in Niedersachsen, der als „bestätigt“ gilt. Am 30. April 2021 war erneut Niedersachsen betroffen, denn es wurde eine typische Trichterwolke in der Nähe von Schöppenstedt beobachtet. Hier steht die Einstufung auf „plausibel“. Die nächste als „plausibler“ Tornado geltende Trichterwolke trat am 5. Mai 2021 in Trusetal in Thüringen auf. Den vierten angesichts des Schadensbilds bestätigten Tornado gab es am 19. Mai 2021 in Blüggelscheidt in Nordrhein-Westfalen. Ein F1-Tornado wurde am 25. Mai 2021 in Weseke ebenfalls in Nordrhein-Westfalen gesichtet.

Welche Regionen waren bisher im Juni 2021 betroffen?

Am 5. Juni 2021 tauchten auf Facebook Fotos von einem Tornado im thüringischen Blankenhain auf. Er gilt als bestätigt, aber es liegt bisher noch keine verlässliche Einschätzung der Stärke vor. Als plausibler Tornado gelten Beobachtungen einer bis zum Boden reichenden Trichterwolke in Markranstädt im Südwesten von Leipzig (Sachsen). Auch hier gibt es noch keine Angaben zur Stärke. Nur einen Tag später folgte ein bestätigter Wirbelsturm in Weiler in Baden-Württemberg. Zahlreiche weitere Verdachtsmeldungen werden aktuell noch genauer untersucht.

Deutschland liegt in der Tornado Alley Europe

Die Tornado Alley Europe erstreckt sich vom westlichen Frankreich über die Benelux-Staaten bis an die Grenze zwischen Deutschland und Polen. Auch die nordwestlichen Teile der Schweiz liegen in dem Bereich, in denen im Vergleich zu anderen europäischen Regionen häufiger Tornados auftreten. Die meisten Wirbelstürme in Deutschland haben Stärken von bis zu F3, wobei die statistische Wahrscheinlichkeit für einen F3-Sturm nach Angaben der Meteorologen bei einem Fall alle zwei Jahre liegt. Dabei ist das Jahr 2015 eine Ausnahme, denn damals gab es gleich drei F3-Tornados. Die Häufigkeit von Wirbelstürmen scheint seit der Jahrtausendwende signifikant zu steigen. Allerdings haben die Statistiken ein entscheidendes Problem, denn durch die Verbreitung der intensiven Nutzung des Internets ist die Meldung von Verdachtsfällen durch Hobbymeteorologen deutlich vereinfacht worden. Zusätzlich gibt es auch in Europa immer mehr Stormchaser (Sturmjäger) sowie Hobbymeteorologen, die sich für das Skywarn-Programm interessieren.

Quelle: tornadoliste, Helmholtz Institut, meteopool

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