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Onlinebanking: Änderungen rufen Kriminelle auf den Plan

Die neue Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 wird in diesen Tagen von immer mehr Banken umgesetzt. Nun stellt sich vielen Verbrauchern die Frage, was konkret sich für sie ändert. Das nutzen leider auch Kriminelle aus.

Im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 warnen Polizei und Verbraucherschützer vor vermehrten Phishing-Attacken. Ab dem sollen Onlinekäufe durch eine Zwei-Faktor-Methode sicherer gemacht werden. Genau das nehmen Kriminelle zum Anlass, Betrugsversuche zu starten, so eine Warnung des Landeskriminalamts und der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Vermehrte Phishing-Mails im Umlauf

Vermehrt sind demnach jetzt wieder Phishing-Mails im Umlauf. Bankkunden werden darin aufgefordert, ihre Kundendaten im Rahmen der Neuerungen zu bestätigen. Allerdings werden die Kunden auf ein gefälschtes Banking-Portal gelockt und geben durch die Angabe ihrer Daten diese den Betrügern preis. Ebenso hat es bereits ähnliche Vorfälle im Bereich des Zahlungsdienstes Paypal gegeben, so das Landeskriminalamt.

Eine andere Masche gibt es auch noch: Die bevorstehenden Änderungen bei Anbietern von Prepaid-Kreditkarten werden dafür genutzt. So habe eine Frau einen Anruf erhalten, in dem man ihr mitteilte, sie bekomme aufgrund der neuen Zahlungsdiensterichtlinie eine neue Kreditkarte zugeschickt. Die alte könne sie nicht mehr verwenden. Dafür sollte sie allerdings 100 Euro bezahlen, obwohl sie gar keine neue Kreditkarte bestellt hatte.

Hintergrund ist die Zahlungsdiensterichtlinie PSD2. Ab dem 14. September müssen sich Käufer beim Onlinekauf und einer Kartenzahlung im Netz mit zwei Faktoren identifizieren. Karten- und Prüfnummer alleine reichen dann nicht mehr aus. Als zusätzliches Sicherheitsmerkmal kann eine TAN gelten, die in einer App generiert wird. Selbst für das Einloggen ins Onlinebanking wird künftig ein zweiter Faktor notwendig.

Verbraucher sollten Vorsicht walten lassen

Wer sich unsicher ist, ob die Mails und/oder Anrufe tatsächlich von seiner Bank bzw. seinem Kartenanbieter kommen, sollte Obacht geben. Auch wer unsicher ist, welche Änderungen konkret auf ihn zukommen, sollte im Zweifel besser direkt bei der Bank nachfragen.

Generell raten Landeskriminalamt und Verbraucherzentrale zu Skepsis, wenn es zu Mails oder Anrufen kommt, in denen „irgendwelche angeblich notwendigen Maßnahmen angekündigt oder verlangt“ werden. Grundsätzlich fragen Banken oder Zahlungsdienste Kunden- und Zugangsdaten niemals per Mail ab. Ebenso sollte man es vermeiden, die Links in den Mails anzuklicken oder etwaige Anhänge zu öffnen.

Quelle: AFP

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