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2017: Über 4.000 Rückrufaktionen für gefährliche Produkte

Schon seit 2004 alarmieren sich die Behörden in Europa gegenseitig über gefährliche Produkte im Handel. Spielzeug gehört dabei zu den Produkten, die besonders häufig beanstandet werden. Dabei reicht die Auswahl der gefährlichen Produkte von Spielzeug und Puppen über entzündliche Akkus bis hin zu Fahrzeugen.

Im letzten Jahr haben die europäischen Verbraucherschutzbehörden über 2.200 gefährliche Produkte gemeldet, fast 4.000 Rückrufaktionen erfolgten europaweit. Auch Verkaufs- und Importstopps waren nicht selten die Folge, berichtete die EU-Kommission. Damit wurde in etwa das Niveau aus dem Vorjahr erreicht.

Warnsystem in Europa funktioniert gut

Die EU-Kommissarin Vera Jourova erklärte in Brüssel, dass das System gut funktioniere und die Behörden auf die Warnungen reagieren. Allerdings sei erschreckend, wie oft immer noch vor Spielzeug gewarnt werde. Gut 29 Prozent der Meldungen betrafen Spielzeug, danach folgten die Kraftfahrzeuge, auf die sich jede fünfte Meldung bezog und Kleidung, die zwölf Prozent der Meldungen im Visier hatten.

So wurden insgesamt elf Modelle der Fidget-Spinner gemeldet, die bei Kindern sehr beliebt sind. Demnach sollen die Spielzeuge giftige Chemikalien enthalten oder Batterien, die von den Kleinen hätten verschluckt werden können.

Hälfte der gefährlichen Produkte kommt aus China

Wie bereits im Vorjahr kam mehr als die Hälfte der beanstandeten Produkte (53 Prozent) aus China. Deutschland gab mit 350 Meldungen die meisten Warnmeldungen ab. Allerdings schränkt die EU-Kommission ein, dass es für die Zahl der Meldungen aus einem Land viele Gründe geben kann, unter anderem die Größe des Marktes, die Erfahrungswerte der Kontrolleure und nicht zuletzt das Importvolumen.

Schon informieren sich die Behörden über ein Schnellinformationssystem, wenn in der EU sowie in drei weiteren beteiligten Ländern ein gefährliches Produkt entdeckt wird. Ein regelmäßiger Austausch findet ebenfalls zwischen China und der EU-Kommission statt.

Allerdings kaufen die Verbraucher immer häufiger online. Deshalb führt die EU derzeit auch Gespräche mit Online-Händlern. So sei man momentan mit im Gespräch. Man habe die Unternehmen dazu aufgerufen, freiwillige Zusagen zu treffen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen.

So sollten die Unternehmen überprüfen, welche Produkte auf der EU-Plattform gemeldet wurden. Anschließend sollten sie mit den jeweiligen Händlern in Kontakt treten. Jourova geht davon aus, dass dies zu mehr Kundenvertrauen führen wird, was sie als wichtigen Wettbewerbsvorteil für jeden Online-Händler ansieht.

Quelle: dpa

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