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Profitieren deutsche Verbraucher von der Leitzinssenkung durch die EZB?

Eigentlich wollte die EZB mit der Absenkung des Leitzinses am 05. Juni 2014 auf 0,15 Prozentpunkte die Wirtschaft der Krisenländer im Euro-Raum ankurbeln. Doch nun könnten auch deutsche Verbraucher profitieren. Während Sparer und Anleger weiterhin mit extrem geringen Zinsen für Geldanlagen rechnen müssen, dürfte es bei den Dispozinsen für Verbraucher Senkungen geben. Doch die Freude wird schnell getrübt. Denn die ersten Banken, die angegeben haben, mit Senkungen der Dispo-Zinsen auf die Leitzinssenkung zu reagieren, gaben ebenfalls bekannt, dass die Reduzierungen nur sehr gering ausfallen werden. Sie sollen gerade einmal zwischen 0,1 und 0,5 Prozent liegen. Das geht zumindest aus einer Umfrage der „Bild“-Zeitung hervor, die sie unter zehn deutschen Banken durchgeführt hatte.

Wer senkt Dispo-Zinsen wann und wie stark?

Laut den aktuellen Angaben sollen die Dispo-Zinsen unter anderem von folgenden Banken gesenkt werden:

  • Deutsche Bank – Senkung der Dispo-Zinsen um 0,1 Prozent auf maximal 11,8 Prozent je nach Kontotyp ab 16.06.2014,
  • Norisbank – Senkung der Dispo-Zinsen von 11,25 auf 11,15 Prozent,
  • Berliner Bank – Senkung der Dispo-Zinsen analog zur Deutschen Bank,
  • Postbank – Senkung der Dispo-Zinsen beim Konto „GiroPlus“ von 12,05 auf 11,95 Prozent  und beim „GiroExtraplus“ von 9,4 auf 9,3 Prozent,
  • Commerzbank – Senkung der Dispozinsen um 0,5 Prozent auf 11,4 Prozent ab 26. Juni – aber nur für Neukunden,
  • Targobank – Senkung der Dispozinsen am 01.07.2014 – konkrete Zahlen sind noch nicht bekannt


Verbraucherschützer fordern deutlichere Absenkung der Dispo-Zinsen

Verbraucherschützer und auch Grüne fordern dagegen deutlich höhere Absenkungen der Dispo-Zinsen. Insbesondere nach der nochmaligen Absenkung des Leitzinses durch die EZB sei eine Deckelung der Dispo-Zinsen nach Ansicht der Grünen zwingend erforderlich. Gerade die extrem niedrigen Leitzinsen ermöglichen es den Banken, noch lange Zeit besonders günstig Geld untereinander zu leihen. Gleichzeitig liegen die Dispo-Zinsen oftmals noch über zehn Prozent. Das ist aus Sicht der Verbraucher unverständlich und unfair.

In diese Bresche schlägt auch Verbraucherschützerin Dorothea Mohn. In einem Zinsumfeld, wie es aktuell am Markt herrsche, ist sich die Expertin für Geldanlagen des Verbraucherzentrale Bundesverbands sicher, reichen reine Aufforderungen der Politik zur Absenkung der Dispo-Zinsen nicht aus. Notfalls müsste man die Banken zu Änderungen zwingen. Die Banken und Sparkassen halten dagegen. Man wäre den Verbrauchern in den letzten Jahren im Bereich der Dispo-Zinsen bereits deutlich entgegen gekommen. Zudem stehen günstigere Alternativen zum Dispo zur Verfügung, wie etwa der Abrufkredit.

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