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Kapitän der „Costa Concordia“ bekommt hartes Urteil

Drei Jahre ist das Unglück der „Costa Concordia“ nun schon her. Jetzt ist es den Anwälten der Opfer endlich gelungen, für Gerechtigkeit zu sorgen. Kapitän Francesco Schettino muss für seine Nachlässigkeiten für mehr als 16 Jahre hinter Gitter. Außerdem wurde ihm auf Lebenszeit das Kapitänspatent entzogen. Den Italienern ist das Urteil zu milde, wie eine Vielzahl von Twitter-Posts beweist. Verständlich ist diese Haltung, denn beim Unglück der „Costa Concordia“ hatte es 32 Tote gegeben. Traurig ist die Tatsache, dass Francesco Schettino nicht einmal den Mut hatte, selbst zur Urteilsverkündung zu erscheinen. Er ließ sich von seinen Anwälten mit der Begründung entschuldigen, er „habe Fieber“. In der Verhandlung selbst hatte er sich als „Sündebock“ bezeichnet, der von der Reederei zu Gunsten von deren wirtschaftlichen Interessen geopfert würde.

Was die Richter den Opfern des Schiffsunglücks noch zugestanden haben

Die Staatsanwaltschaft hatte als Strafe für Francesco Schettino ursprünglich eine Inhaftierung für 26 Jahre und drei Monate gefordert. Seine Verteidiger plädierten auf einen Freispruch. Der Anwalt der Opfer des Schiffsunglücks bezeichnete das Urteil als „deutliche Ansage“. Der Anwalt vertritt insgesamt dreißig der nach der Havarie der „Costa Condordia“ zu verzeichnenden Todesopfer. Er dürfte sich auch darüber gefreut haben, dass sich das nun gefällte Urteil nicht nur gegen den Kapitän richtet. Zusätzlich wurde die Reederei zur Zahlung von Schadenersatz in Höhe von 30.000 Euro pro Passagier verurteilt.

Was ging dem Prozess gegen Schettino voran?

Das zur Post-Pamamax-Klasse gehörende Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ war am 13. Januar 2012 vor der italienischen Insel Giglio gegen einen Felsen gelaufen, der einen Riss in ähnlichen Dimensionen wie 2012 der Eisberg bei der „Titanic“ verursachte. Grund des aktuellen Urteils ist das Verhalten von Francesco Schettino nach dem Unglück. Er spielte den Schaden herunter, anstatt sofort mit der Evakuierung der Passagiere zu beginnen. Auch erhielt die italienische Küstenwache durch Zufall Kenntnis von der Havarie, deren Ausmaß vom Kapitän nach einer Rückfrage ebenfalls verharmlost wurde. Die Havarie ereignete sich um 21.45 Uhr, aber erst rund eine Dreiviertelstunde später informierte der Kapitän die Behörden über das tatsächliche Ausmaß des Schadens an Bord der „Costa Concordia“.

Quelle: Focus

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