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Zahl der für Wohnungen erteilten Baugenehmigungen zieht an

Statistic Graphs

Neue Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen in Deutschland einen steigenden Trend bei den Baugenehmigungen für Wohnungen.

Gerade eben hat das Statistische Bundesamt die Daten für die im März 2021 erteilten Baugenehmigungen für Wohnraum vorgelegt. Sie zeigen, dass die Investitionsbereitschaft für den Um- und Ausbau sowie für die Schaffung von Neubauwohnungen im Frühjahr 2021 im Vergleich zu den Vorjahren überdurchschnittlich hoch ist. Zudem reicht die Trendkurve bei der Zahl der erteilten Genehmigung für den Bau von Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden deutlich steiler nach oben als im gesamten letzten Jahrzehnt.

Wohngebäude machen die Mehrheit der Baugenehmigungen aus

Insgesamt wurden im März 2021 bundesweit Baugenehmigungen für 38.204 Baumaßnahmen erteilt. Das entspricht (saison- und kalenderbereinigt) einem Plus von 7 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 34.050 Genehmigungen beziehen sich auf Neubauten. Davon entfallen wiederum 33.339 Baugenehmigungen auf die Neuerrichtung von Wohngebäuden. Das bedeutet im Vergleich zum Vormonat ein Plus von 6,9 Prozent. Die Baugenehmigungen für die Neuerrichtung von Nichtwohngebäuden weisen zeitgleich ein Minus von 51,2 Prozent aus. Diese Reduzierung schätzen Immobilienmakler als eine direkte Folge der Coronakrise ein. Zahlreiche Gewerbetreibende haben trotz der staatlichen Hilfen die Umsatz- und Gewinnausfälle während der Lockdowns nicht kompensieren können. Die Folge sind aktuell erhöhte Leerstandsquoten bei Gewerbeobjekten. Davon sind insbesondere die Zentrumsbereiche von Kleinstädten betroffen.

Wie verteilen sich die Baugenehmigungen für Wohngebäude?

Bei den Anträgen auf Baugenehmigungen für die Neuerrichtung von Wohnheimen schlägt im März 2021 ein Minus von 33,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu Buche. Auch hier wirken sich die Folgen der Coronakrise aus. In Deutschland gehen bisher (Stand 18. Mai 2021) mehr als 86.000 Todesfälle auf das Konto von COVID-19. Sie betreffen mehrheitlich ältere Menschen, die zu einem erheblichen Teil in Pflegeheimen lebten. Dadurch hat sich der Bedarf für neue Wohnheime für alte und pflegebedürftige Menschen drastisch reduziert.
Am stärksten gefragt waren Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser mit 3 und mehr Wohnungen. Dafür wurden im März 15.785 Genehmigungen erteilt, was allerdings im Vergleich zum Vormonat ebenfalls ein Minus von 6,2 Prozent bedeutet. Auf dem zweiten Rang schaffen es Eigenheime mit 12.562 Genehmigungen. Das bedeutet ein Plus von 34,5 Prozent. Ebenfalls ein sattes Plus von 28,9 Prozent weisen die Genehmigungen für den Neubau von 2-Familien-Häusern auf. Im März 2021 wurden in dieser Sparte 3.870 Baugenehmigungen erteilt.

Interesse an Eigenheimen ist in Deutschland sehr hoch

Das belegt ein Blick auf die in der Genesis-Datenbank bereitgestellten Zahlen. Von 2001 bis 2006 reduzierte sich die Zahl der Baugenehmigungen für Eigenheime kontinuierlich. In den Jahren 2007 und 2008 gab es als Folge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise einen drastischen Einbruch. Der Tiefstwert wurde 2008 mit insgesamt 73.270 erteilten Genehmigungen für den Bau von Eigenheimen registriert. Seither stieg die Zahl wieder an. Spitzenwerte wurden 2015 (95.718 genehmigte Eigenheime) und 2016 mit 95.509 Baugenehmigungen für Ein-Familien-Häuser erreicht. Seit 2018 sorgt das Baukindergeld für verstärktes Interesse. Trotzdem wäre für 2020 aufgrund der teilweise doch recht deutlichen Reduzierung des Einkommens vieler Haushalte ein Einbruch zu erwarten gewesen. Doch das Gegenteil trat ein, denn es wurden insgesamt 93.151 Baugenehmigungen für Eigenheime erteilt. Das bedeutet im Vergleich zum Jahr 2019 ein Plus von 2250 Genehmigungen.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Genesis-Datenbank

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