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Immobilienmarkt: Bautätigkeit bei Wohnraum weiter rückläufig

Surveyor and construction worker on construction site

Eine Entspannung auf dem Immobilienmarkt ist nicht in Sicht. Dafür sind die aktuellen Trends beim Bau von Wohnraum viel zu negativ.

Die Entwicklung der Zahl von Baugenehmigungen für Wohnraum ist der wichtigste Indikator für die Trends, die sich in nächste Zeit auf dem Immobilienmarkt ergeben. Dabei hält die negative Tendenz an, die sich bereits seit dem späten Frühjahr 2022 in der Bundesrepublik Deutschland präsentiert. Das belegen offizielle Zahlen, die vom Statistischen Bundesamt Mitte April 2024 vorgelegt wurden.

Wie hat sich die Zahl der Baugenehmigungen konkret entwickelt?

Die ersten Monate eines jeden Jahres geben Auskunft darüber, welche Bauprojekte ab dem Frühjahr gestartet werden sollen. Deshalb sind die Zahlen von Januar und Februar 2024 für den weiteren Jahresverlauf sehr interessant. Nach den Angaben des Statistischen Bundesamts sind die Zahlen der beantragten Baugenehmigungen vor allem im Vergleich mit den ersten beiden Monaten des Jahres 2023 stark rückläufig.
Der mit Abstand deutlichste Rückgang im Jahresvergleich präsentiert sich mit einem Minus von 35,1 Prozent bei beantragten Genehmigungen für den Neubau von Einfamilienhäusern. Aber auch das Interesse am Neubau von Mehrfamilienhäusern ist binnen Jahresfrist um 21,5 Prozent gesunken. Nicht ganz so stark, aber immer noch sehr deutlich fällt das Minus mit 15,4 Prozent bei den Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser aus.

Bei der Schaffung neuer Wohnungen gibt es erhebliche Defizite

Bei einer alleinigen Betrachtung des Monats Februar 2024 im Vergleich mit dem Vorjahresmonat wurden 18,3 Prozent weniger Genehmigungen für die Errichtung von Wohnungen verzeichnet. Als absolute Zahl sind das 4.100 Wohnungen weniger als im Vorjahresmonat. Im Vergleich mit Februar 2022 präsentiert sich das diesjährige Minus von 9.900 Wohnungen (35,1 Prozent) sogar noch deutlicher. In diesen Zahlen sind auch Wohnungen enthalten, die in Bestandsgebäuden ausgebaut werden.
Der Blick auf die Trends bei der Schaffung von Wohnraum in Neubauten zeigt ebenfalls, dass eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt nicht in Sicht ist. Die Zahl der im Januar und Februar 2024 genehmigten Wohnungen in Neubauten gingen im Vergleich zu den ersten beiden Monaten des Jahres 2023 um insgesamt rund 24,9 Prozent zurück. Das entspricht im Neubaubereich einem Minus von Genehmigungen für rund 9.300 Wohnungen.

Welche Gründe sind dafür verantwortlich?

Die Statistik der Baugenehmigungen für Wohnraum in Deutschland zeigt die allgemeine Verunsicherung und die angespannte wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen und Privathaushalte. Unsicherheiten bestehen sowohl mit Blick auf die Zinsen für Baukredite als auch die Entwicklung der Konjunktur, die gerade eben vom IWF nach unten korrigiert werden musste. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die beschlossenen Regeln zu Mietpreisbremsen auf die Bautätigkeit auswirken. Viele Brancheninsider befürchten eine dämpfende Wirkung auf den Wohnungsbau. Das wäre äußerst fatal, da sich ein erheblicher Rückstand im Wohnungsbau angestaut hat.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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