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Wohnungsmarkt: Wie entwickelt sich der Wohnungsbau?

Crane and building construction site on background of sky

Das Statistische Bundesamt hat neue Zahlen zur Entwicklung beim Wohnungsbau vorgelegt. Sie zeigen interessante Trends auf.

Die Statistiken zum Wohnungsbau stellen die Situation im Jahr 2019 dar. Sie zeigen einen widersprüchlichen Trend, der sich nach dem Ende der Coronakrise fortsetzen dürfte. Das beweist ein Blick auf die Entwicklung der erteilten Baugenehmigungen im Jahr 2020. Für den Zeitraum vom Januar bis zum November 2020 gibt das Statistische Bundesamt Baugenehmigungen für 288 000 Wohnungen an. Das klingt viel, aber 2019 ging die Zahl der fertiggestellten Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr zurück.

Wie verteilen sich die Baugenehmigungen im Wohnungsbau?

Von der Gesamtmenge entfallen 169 000 Wohnungen auf Mehrfamilienhäuser und 109 000 Wohnungen auf Ein- und Zwei-Familien-Häuser. Bei den restlichen 19 000 genehmigten Objekten handelt es sich um Appartements in neu zu bauenden Wohnheimen. Damit setzen sich der stagnierende Trend bei Ein- und Zwei-Familienhäusern sowie die leicht fallende Tendenz beim Bau von Wohnheimen fort, während bei Neubauwohnungen in Mehrfamilienhäusern die Diagrammkurve das zehnte Jahr in Folge nach oben zeigt. Das hatte bereits dazu geführt, dass 2015 nach knapp zwei Jahrzehnten erstmals wieder mehr Wohnungen in Mehrfamilienhäusern als in Ein- und Zwei-Familien-Häusern genehmigt wurden. Außerdem unterstreichen die Zahlen zu den Baugenehmigungen, dass der Anteil an Eigenheimen vor allem in Metropolen sinkt. Zu den Top 10 mit dem geringsten Eigenheimanteil am Gesamtwohnungsbestand gehören beispielsweise Stuttgart (35,5 Prozent), Düsseldorf und Frankfurt am Main (jeweils 40,1 Prozent), Bochum, Essen, Heidelberg und Wuppertal.

Wie entwickelt sich die Größen bei Neubauwohnungen?

Bei Objekten in Mehrfamilienhäusern gibt das Statistische Bundesamt bei den 2019 fertiggestellten Wohnungen eine durchschnittliche Größe von 78 Quadratmetern an. Häuslebauer und Käufer von neu gebauten Eigenheimen gönnen sich wesentlich mehr Platz. Hier liegt der Schnitt quer durch alle Sparten bei 152 Quadratmetern. Bei einer separaten Betrachtung freistehender Ein-Familien-Häuser liegt der Durchschnitt sogar bei 157 Quadratmetern. Damit stieg das Platzangebot in Eigenheimen binnen zwei Jahrzehnten um 14 Prozent an. Bei Wohnungen in Mehrfamilienhäusern machte der Anstieg der durchschnittlichen Wohnfläche pro Objekt zeitgleich lediglich 7 Prozent aus.

Wie ist der Trend beim Wohnbauanteil in den Kommunen?

Hier zeigen die Zahlen, dass der Grundstücksmarkt für den Wohnungsbau in kreisfreien Städten und Metropolen noch deutlich stärker belastet ist als in ländlichen Regionen. In ländlichen Kommunen lag der Anteil der mit Wohnungen und Eigenheimen bebauten Flächen im Jahr 2019 im Vergleich zur gesamten Siedlungs- und Verkehrsfläche bei durchschnittlich 22,6 Prozent. Kreisfreie Großstädte bringen es dagegen im Schnitt auf einen Anteil von 31,9 Prozent. In vielen Metropolen ist der Platz für eine Wohnbebauung bereits so knapp geworden, dass sogar über eine Enteignung der (voll- oder teilerschlossenen) Flächen von Kleingartenvereinen im Stadtgebiet nachgedacht wird. Hoffnungen, dass sich in Städten frei werdende Büroflächen zu Wohnungen umbauen lassen, führten die Resultate einer aktuellen Umfrage ad acta. Danach beabsichtigt nur ein geringer Bruchteil der Unternehmen, das Homeoffice auch nach dem Ende der Coronakrise in größerem Umfang beizubehalten.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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