Nach dem
Wasserkrisen und Wasserstress gehören vielerorts zum Alltag
Besonders schlimm ist die Lage bei der Trinkwasserversorgung aktuell in Indien. Rund um die Stadt Chennai sind die Stauseen fast vollständig ausgetrocknet. 2018 schlug in Südafrika die Region rund um Kapstadt Alarm. Weltweit gibt es mittlerweile 44 Länder, in denen zumindest zeitweise ein massiver Wasserstress herrscht. In 17 Ländern muss derzeit von einer massiven Wasserkrise gesprochen werden. Das World Resources Institute gibt die Risiken einer ausfallenden Trinkwasserversorgung auf einer Skala von 1 bis 5 an, wobei 5 das höchste Risiko darstellt. Die meisten Probleme beim Trinkwasser aus Grundwasser haben danach Katar (4,97 Punkte), der Libanon (4,82) Punkte, Israel (4,82 Punkte), der Iran (4,57 Punkte) und Jordanien (4,56 Punkte). Auf den Plätzen 6 bis 10 finden sich Libyen, Kuwait, Saudi-Arabien, Eritrea und die Vereinigten Arabischen Emirate. Auch in Europa gibt es bereits Länder mit einem erheblichen Wasserstress. Zypern landet mit 3,97 Punkten auf dem 20. Platz und Belgien mit 3,89 Punkten auf dem 22. Platz. Griechenland und Spanien bringen es ebenfalls auf hohe Werte.
Wasserknappheit hat katastrophale Folgen
Die Situation bei der Trinkwasserversorgung und Brauchwasserversorgung wird sich in den nächsten Jahrzehnten deutlich verschärfen. Im Vergleich zu den 1960er Jahren hat sich der Wasserverbrauch der Menschheit mehr als verdoppelt. Ein Ende der drastischen Erhöhung der Wasserverbrauchswerte ist nicht abzusehen. Die Wissenschaftler des World Resources Institute geben als Folgen des galoppierenden Wassermangels nicht nur eine unmittelbare Bedrohung des menschlichen Lebens an. Auch die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln ist direkt von der Wasserversorgung abhängig. Der Klimawandel wird die Risiken erheblich erhöhen, denn schon kurze Perioden von Trockenheit können in vielen Ländern zu einem kompletten Zusammenbruch der Wasserversorgung führen. Auch große Regionen in Deutschland gehören nach den Hochrechnungen des WRI schon bald zu den Betroffenen. Es sind genau die Bereiche, die auch unter den Dürrephasen 2018 und 2019 am meisten gelitten haben. Das zeigt eine Prognosekarte aus dem AQUEDUCT-Projekt des World Resources Institute.
Quelle: World Resources Institute
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