Die Wirtschaftsberater der Agentur Ernst & Young haben mit dem „Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt 2015“ die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, nach denen sich verstärkt Investoren aus dem Ausland für Immobilien in Deutschland interessieren. Die Trends für das Jahr 2015 auf dem deutschen Immobilienmarkt sehen gut aus. Die Experten von Ernst & Young erwarten Umsätze in Höhe von über fünfzig Milliarden Euro. Ein so hohes Verkaufsvolumen hatte es in Deutschland zuletzt zu Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 gegeben.
Nachfrage nach Gewerbeobjekten wächst rasant
Die von Ernst & Young im Rahmen der Studie veröffentlichten Statistiken zeigen, dass sowohl die Nachfrage nach Wohnimmobilien als auch nach Gewerbeimmobilien stetig steigt. Das Verkaufsvolumen bei Gewerbeimmobilien ist danach von 10,1 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf 39,9 Milliarden Euro im Jahr 2014 gewachsen. Wurden im Jahr 2009 noch Wohnimmobilien für rund 3,3 Milliarden Euro in Deutschland veräußert, wechselten im Jahr 2014 bereits Wohnimmobilien im Gesamtwert von 12,8 Millionen Euro den Besitzer. Steigendes Interesse ist vor allem von Investoren aus China zu beobachten. Sie kaufen derzeit nicht nur A-Lagen, sondern investieren ihr Kapital auch in Plattenbauten in B- und C-Lagen.
Wie werden die Trends eingeschätzt?
Immerhin sind 88 Prozent der von Ernst & Young Befragten der Meinung, dass der Anteil ausländischer Investoren auf dem deutschen Immobilienmarkt in den nächsten Jahren deutlich steigen wird. 87 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass ausländische Investoren den Gesamtumfang der Ankäufe im Jahr 2015 spürbar vergrößern werden. 73 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass im Jahr 2015 im Bereich der gewerblichen Immobilien das Interesse an größeren Portfolios erheblich steigen wird.
Droht in Deutschland eine Immobilienblase?
Die Branchenanalysten geben an, dass eine Immobilienblase wie in den USA im Zuge der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 nicht droht. Das derzeit hohe Interesse an Immobilien ist der Gesamtlage auf dem Finanzmarkt zu verdanken. Vor allem die Immobilienkredite sind derzeit sehr günstig zu bekommen. Aber die deutschen Banken sind sehr kritisch bei der Kreditvergabe. Eine Überbewertung, wie sie bei der Bildung der Immobilienblase in den USA zu beobachten war, findet in Deutschland nicht statt. Eher das Gegenteil ist der Fall. Die Banken setzen die Beleihungswerte sehr niedrig an, obwohl aufgrund der Nachfragesituation vor allem in den städtischen Bereichen mit satten Wertsteigerungen in den nächsten Jahren gerechnet werden kann.
Quelle: Spiegel
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