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Laut Allianz-Studie lohnt Eigenheim nicht

Private house with alarm system over the windows

Die Mieten schnellen immer weiter nach oben, sind vielerorts kaum noch bezahlbar. Dennoch lohnt sich der Hauskauf einer aktuellen Studie zufolge noch nicht.

In einer aktuellen Untersuchung des Kreditversicherers Allianz-Trade heißt es, dass sich der Erwerb einer Immobilie für den durchschnittlichen Haushalt trotz gesunkener Kaufpreise und steigender Mieten nicht lohnt. Schlussendlich bleibt der Kauf „deutlich teurer als das Mieten in Deutschland“, heißt es weiter. Selbst dann, wenn die Mieten auf der Grundlage des aktuellen Niveaus um die gesetzliche Höchstgrenze von 20 Prozent angehoben würden, läge die Differenz zwischen der durchschnittlichen monatlichen Kreditbelastung und der durchschnittlichen Monatsmiete noch bei 381 Euro.

Bauwirtschaft bekommt Nachfrageschwund zu spüren

Viele Menschen können sich demnach den Hauskauf trotz gesunkener Preise nicht leisten, so Jasmin Gröschl, Senior-Volkswirtin bei Allianz-Trade. Also werden die privaten Hauskäufer die Bauwirtschaft nicht retten können. Hohe Kreditzinsen machen den Hauskauf wenig attraktiv. Auch eine Normalisierung, etwa durch vereinfachte Baugenehmigungen, ist derzeit nicht abzusehen.

Der Hauskauf kann sich erst dann wieder lohnen, wenn die Kaufpreise um 20 Prozent im Vergleich zu 2022 sinken würden, also nochmals um zehn Prozent gegenüber den jetzigen Preisen und gleichzeitig die Mieten weiter steigen. Alternativ könnte sich der Hauskauf auch dann wieder lohnen, wenn die Hypothekenzinsen auf 1,78 Prozent sinken. Derzeit liegen die durchschnittlichen Bauzinsen jedoch bei rund vier Prozent.

Baumisere wird nicht so schnell enden

Die Experten rechnen nicht mit einem raschen Ende der aktuellen Baumisere. Viele Projekte liegen aufgrund hoher Materialkosten und Bauzinsen auf Eis. Projektentwicklung, Bauunternehmen und insbesondere der Wohnungsmarkt bekommen das derzeit deutlich zu spüren.

So fehlten alleine in diesem Jahr rund 700.000 Wohnungen. Seit Jahren ist bezahlbarer Wohnraum knapp und die aktuellen Bedingungen am Markt dürften diesen Zustand noch verschärfen. Die Inflation hat den Druck auf den Wohnungsbestand weiter erhöht. In diesem Jahr sind die Mieten im gesamten Bundesgebiet auf Rekordhöhe gestiegen. Gleichzeitig gab es deutliche Reallohnverluste. Neubauvorhaben werden aufgrund von Inflation und gestiegenen Zinsen deutlich ausgebremst. Alleine im August lag die Zahl der Baugenehmigungen um ein Drittel niedriger als noch im Vorjahr und auch im September änderte sich daran wenig.

Immer mehr Unternehmen aus der Bau- und Immobilienwirtschaft bekommen diese Entwicklungen zu spüren. Sie geraten in Existenznot, was auch ein Blick auf die Insolvenzzahlen aus diesen Branchen bestätigt. Zwischen Januar und August 2023 kamen ein Fünftel aller Insolvenzen in Deutschland aus den beiden Branchen.

Quelle: Reuters

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