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Wird Ostdeutschland plötzlich wieder interessant?

Mehr als zwei Jahrzehnte lang gab es nach der Wiedervereinigung Deutschlands eine stärkere Bevölkerungswanderung von den östlichen in die westlichen Bundesländer. Seit einigen Jahren kehrt sich der Trend um, wie aktuell vom Bundesamt für Bevölkerungsforschung vorgelegte Zahlen belegen. Allerdings profitieren nicht alle Regionen im Osten davon. Gefragt sind lediglich die Metropolen, bei denen selbst im direkten Umland bisher kaum Bevölkerungszuwächse verzeichnet werden.

Sachsen wird als Wohn- und Arbeitsort immer beliebter

Sachsen nimmt unter den fünf östlichen Bundesländern bei den Zuwanderern aus dem Westen eine Vorrangstellung ein. Hier sind es vor allem die Städte Dresden und Leipzig, die auf der Beliebtheitsliste ganz oben stehen. Innerhalb des letzten Jahrzehnts verzeichnete Dresden einen Zuwachs von 47.000 Einwohnern und schaffte es damit in die Gruppe der deutschen Halb-Millionen-Städte. Zum Jahresende 2015 wurden 542.000 Einwohner gezählt. In Leipzig war das Plus mit 54.000 zusätzlichen Einwohnern sogar noch etwas größer. Die sächsische Metropole verzeichnete am 31. Dezember 2015 rund 557.000 Einwohner.

Wachstum ist sehr differenziert zu betrachten

Parallel zum Zuwanderungsüberhang ist in den ostdeutschen Metropolen eine verstärkte Konzentration der Bevölkerung zu beobachten. In kleinen Städten blieb die Bevölkerungszahl gleich oder wies wie beispielsweise in Freital (+423) und Wilsdruff (160) nur ein geringes Wachstum auf. Im Umland von Leipzig wurde auch bei der aktuell vorgelegten Statistik ein weiterer Bevölkerungsschwund beobachtet. Kleinstädte wie Grimma, Wurzen, Schkeuditz und Borna verlieren trotz ihrer guten Verkehrsanbindung an die Messestadt weiterhin an Lukrativität.
Allerdings konnte das Statistische Landesamt melden, dass Sachsen im Jahr 2015 erstmals seit der deutschen Wiedervereinigung ein leichtes Bevölkerungsplus verzeichnet hat. Doch der seit der Wende erlittene Verlust von rund 750.000 Einwohnern könnte bei einem gleichbleibenden Plus erst in einigen Jahrzehnten wieder ausgeglichen werden. Leipzig will dazu einen besonders großen Beitrag leisten. Die Stadtväter haben es sich zum Ziel gesetzt, es in Leipzig bis zum Jahr 2030 auf stolze 720.000 Einwohner zu bringen.

Quelle: statistik.sachsen.de

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