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Wie stehen die Chancen beim Bahnstreik auf ein vorzeitiges Ende?

Die Chancen, dass der auch am 6. Mai 2015 fortgesetzte Bahnstreik allein aufgrund direkter Verhandlungen zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn ein vorzeitiges Ende haben könnte, stehen derzeit denkbar schlecht. Deshalb hat Rüdiger Grube, der Chef der Deutschen Bahn, nun in einer Pressekonferenz erneut die Einschaltung eines neutralen Schlichters gefordert. Dabei benannte der Bahnchef Matthias Platzek, den einstigen Ministerpräsidenten von Brandenburg. Außerdem machte Rüdiger Grube den Vorschlag, dass die GDL einen eigenen neutralen Schlichter in die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn bringen könnte.

Bricht die GDL den Bahnstreik am 7. Mai 2015 ab?

Nein, derzeit gibt es noch keine Hinweise, dass der Bahnstreik am 7. Mai 2015 oder 8. Mai 2015 enden könnte, obwohl Claus Weselsky in einem Pressestatement angekündigt hat, dass der GDL-Vorstand den Vorschlag prüfen wird. Am Rande erklärte er, dass ein Abbruch des Streiks von Seiten der Mitglieder der GDL nicht grundsätzlich ausgeschlossen wird. Die Deutsche Bahn dagegen fordert ganz deutlich ein sofortiges Streikende, um mit den Verhandlungen mit Unterstützung der Schlichter so schnell wie möglich zu beginnen. Weselsky kommentierte den neuerlichen Vorschlag von Bahnchef Grube in einem Radiointerview in der Weise, dass er auf der Übergabe des Vorschlags in schriftlicher Form bestand. Eine zwangsweise Schlichtung der Tarifstreitigkeiten für eine Ende der andauernden Bahnstreiks wird von beiden Parteien derzeit ausgeschlossen.

Welche Folgen hätte ein Bahnstreik bis zum 10. Mai 2015?

Der Personenverkehr ist inzwischen erheblich beeinträchtigt. Derzeit verkehrt nur jeweils einer von drei Fernzügen. Im Regionalverkehr weist die Situation zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland erhebliche Unterschiede auf. Im Westen können zwei Drittel der planmäßigen Fahrten durchgeführt werden, da es hier noch sehr viele Lokführer mit Beamtenstatus gibt. Sie dürfen sich am Bahnstreik nicht beteiligen. Im Osten fallen teilweise bis zu neun von zehn Regionalverbindungen aus. Hier gibt es so gut wie keine Lokführer mit Beamtenstatus. Auch im Güterverkehr wird die Lage inzwischen brenzlig. Zwar bedient die Deutsche Bahn die Unternehmen, die auf kontinuierlichen Materialnachschub angewiesen sind, bevorzugt, doch insgesamt drohen in der Industrie bereits Engpässe. Der vom Bahnstreik im Mai 2015 bewirkte volkswirtschaftliche Schaden ist enorm. Allein die Deutsche Bahn verzeichnet pro Streiktag einen Verlust von rund zehn Millionen Euro.

Quelle: Süddeutsche

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