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Wetterwissen: Lake Effect Blizzards und Lake Ice Shards

Glacial lake with icebergs

Bei den Lake Ice Shards und Lake Effect Blizzards handelt es sich um Wetterphänomene, die im Umfeld größere Binnenseen auftreten können.

Die von Lake Ice Shards und Lake Effect Blizzards angerichteten Schäden sind immens. Vor allem die von den Lake Ice Shards ausgehenden Gefahren werden aufgrund ihrer bizarren Schönheit vom Laien oftmals erheblich unterschätzt. Dabei finden sich die gleichen Risiken, die von einem Tsunami ausgehen, der auf seinem Weg jede Menge Trümmer aufgenommen hat. Lake Ice Shards lassen sich genau wie ein Tsunami kaum aufhalten und zerstören ganze Häuserzeilen. Jedoch haben sie gegenüber den Tsunamis einen Vorteil: Sie bewegen sich langsam vorwärts, sodass den Bewohnern der betroffenen Regionen in der Regel genügend Zeit zur Flucht bleibt. Außerdem schieben sich Lake Ice Shards nicht so weit ins Land hinein, wie das ein Tsunami üblicherweise tut.

Was sind Lake Ice Shards und wie entstehen sie?

Besondere Aufmerksamkeit haben in jüngster Zeit die Lake Ice Shards am Lake Superior und am Lake Michigan an der Grenze zwischen den USA und Kanada bekommen. Dort treten diese Wetterphänomene mit steter Regelmäßigkeit auf. Die wörtliche Übersetzung lautet See-Eis-Scherben, was das Aussehen der Eis-Tsunamis auch am besten trifft. Bei der Bildung von Lake Ice Shards müssen zwei Bedingungen aufeinandertreffen. Die Seen müssen in Ufernähe eine dünne Eisschicht (zwischen ein und sieben Zentimetern) aufweisen. Gleichzeitig wird für die Entstehung der Lake Ice Shards kräftiger und auflandiger Wind benötigt.
Er verursacht auf der noch nicht gefrorenen Seefläche Wellen, die sich bis unter die Eisschicht schieben und diese aufbrechen. Dabei entstehen kleine Eisschollen und Eissplitter, die der Wind ans Ufer treibt, sodass sie sich dort zu dünenähnlichen Gebilden auftürmen. Von hinten drückt durch den Wind immer mehr Brucheis nach. Das führt dazu, dass sich die Eiswände langsam landeinwärts bewegen. Sie entwickeln eine solche Kraft, dass sie sogar Türen, Fenster und ganze Hauswände eindrücken können. Mit Hochwasserdämmen und Hochwasserwänden lassen sich die Lake Ice Shards aufgrund ihrer enormen Zerstörungskraft nicht aufhalten. Das zeigte sich ganz deutlich 2016 am Lake Superior und 2019 am Lake Michigan.

Lake Effect Blizzards sind ebenfalls sehr gefährlich

Die Gefahren der Lake Effect Blizzards finden sich vor allem in den immensen Schneemengen, die sie binnen kurzer Zeit in einer eng begrenzten Region abladen. Bei ungünstigen Wetterlagen kann mehr als ein Meter Neuschnee binnen eines Tages zusammenkommen. Oftmals stürzen Häuser unter den Schneelasten ein oder Menschen werden in ihren Häusern und Fahrzeugen von den Schneemassen eingeschlossen. Die Lake Effect Blizzards haben den auflandigen Wind mit den Lake Ice Shards gemeinsam. Ergänzend sind kalte Uferbereiche und Bereiche mit wärmerem Wasser bei den großen Seen erforderlich. Die vom Wind auf Land getriebenen Wolken nehmen über den Wasserflächen reichlich Feuchtigkeit auf. Treffen sie auf die kalten Uferbereiche, gefriert die Feuchtigkeit und fällt als heftiger Schneefall zu Boden.
Wie stark sich der Lake Effect bei den Blizzards bemerkbar macht, hängt von der Intensität der Scherwinde sowie der eisfreien Fläche der Seen und den Temperaturdifferenzen zwischen der Luft und dem Wasser ab. Lake Effect Blizzards ziehen größere Uferbereiche als die Lake Ice Shards in Mitleidenschaft. Die extrem intensiven Schneefälle reichen bis zu 40 Kilometer ins Landesinnere. Dabei spielt die Topographie der Uferbereiche eine wichtige Rolle. Diese Art von Schneestürmen tritt an Seen auf, bei denen die Distanz zwischen den Küsten mindestens 100 Kilometer beträgt.

Quelle: Weather Channel; Huff Post, City Pages

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