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Studium? Bitte in Heimatnähe

group of students with notebooks in lecture hall

Gut die Hälfte der Hochschüler in Deutschland entscheidet sich für eine Hochschule, die maximal 50 Kilometer vom Heimatort entfernt liegt.

Das geht aus der erstmals durchgeführten Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervor. Die räumliche Nähe zur Heimat ist demnach für fast jeden zweiten Studenten ein wichtiger Punkt bei der Wahl des Studienortes. Bei zwei Dritteln der Studierenden liegt die Uni weniger als 100 Kilometer von zu Hause weg. Lediglich 20 Prozent studieren weiter als 200 Kilometer weg von zu Hause. Basisdaten für die Auswertung holte das CHE beim Statistischen Bundesamt ein. Diese wurden für das Wintersemester 2022/2023 erfasst.

Wohn- und Energiekosten schrecken Studenten ab

Marc Hüsch, Leiter der aktuellen Studie, macht „die gestiegenen Energie- und Wohnkosten“ als zentralen Grund für das Studium in Heimatnähe verantwortlich. Er verweist auf eine frühere Untersuchung, laut der ein immer größerer Anteil der Studenten noch bei den Eltern wohnt. Das betrifft aktuell 28 Prozent aller Studierenden.

Lediglich beim Medizin- und Psychologiestudium werden weitere Distanzen in Kauf genommen, allerdings sind hier auch strenge Zulassungshürden zu meistern. Beim Studium der Betriebswirtschaftslehre, das bundesweit angeboten wird, liegt der Median dagegen bei 39 Kilometern. Selbst beim Maschinenbau studieren die meisten nur rund 33 Kilometer von zu Hause weg. Unis, die seltene Fächer anbieten, erreichen dagegen einen Medianwert von rund 108 Kilometern.

Junge Männer eher heimattreu

Aus den Auswertungen ergab sich auch, dass Frauen sich häufiger für eine weiter entfernte Universität entscheiden als Männer. Knapp die Hälfte der weiblichen Studierenden wählt eine Hochschule, die mehr als 54 Kilometer von zu Hause entfernt ist. Bei den Männern liegt der Medianwert dagegen bei nur 44 Kilometern.

Studenten aus dem Ausland entscheiden sich am häufigsten für die Technische Universität (TU) München. Knapp fünf Prozent der Studenten, die ihre Zulassung nicht in Deutschland erworben haben, besuchen diese Hochschule.

In den allermeisten Kreisen und Städten sind die Unis am beliebtesten, die besonders nah am jeweiligen Kreis bzw. der Stadt liegen. Das sieht man unter anderem bei der kreisfreien Stadt Kassel, im Landkreis Fürth sowie im Kreis Siegen-Wittgenstein. Mehr als 40 Prozent der Studenten, die im jeweiligen Kreis ihre Hochschulzulassung erhalten haben, studieren auch dort.

Quelle: dpa

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