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Kosten für Studienkredite in Deutschland drastisch gestiegen

Calculator and Euro banknotes on a table

Wer für einen Hochschulabschluss einen Studienkredit benötigt, muss in jüngster Zeit immer tiefer in die Tasche greifen. Das belegen offizielle Statistiken.

Daten zu den Kosten für Studienkredite waren Inhalt einer Kleinen Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag. Inzwischen hat die Bundesregierung dazu eine Antwort vorgelegt und die darin enthaltenen Zahlen sind erschreckend. Wer für sein Studium eine Kreditfinanzierung benötigt, wird in jüngster Zeit mit stark steigenden Zinsen belastet. Sie verlängern die Rückzahlungsphase erheblich und haben mittlerweile das Potenzial, junge Menschen von einem Studium abzuschrecken, wenn sie ihren Lebensunterhalt während des Studiums nicht über Unterhalt von den Eltern oder aus der eigenen Tasche bezahlen können.

Zinssätze der KfW-Studienkredite haben sich mehr als verdoppelt

Über ein Jahrzehnt hinweg bewegten sich die Zinssätze für Studienkredite von der Kreditbank für Wiederaufbau (kurz KfW) um die 3-Prozent-Marke. Den niedrigsten Durchschnitt gab es im Jahr 2017 mit 2,82 Prozent effektiven Jahreszinsen. Noch im Jahr 2021 lag der Schnitt bei 3,02 Prozent, bevor er im Verlaufe des Jahres 2022 auf 3,73 Prozent stieg. Ursache dafür waren die Schritte der Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB), die zur Bekämpfung der extrem hohen Inflationsrate vorgenommen wurden. Der Leitzinssatz der EZB liegt seit der bisher letzten Erhöhung Ende Juli 2023 bei 4,25 Prozent. Allerdings ist der Zinssatz, der für KfW-Studienkredite aktuell im Durchschnitt verlangt wird, mit 6,37 Prozent deutlich höher. Eine Stützung der Zinssätze für Studentenkredite ist nach den aktuellen Statements der Bundesregierung nicht vorgesehen. Hier stellt sich die Frage, ob die hohen Zinsen für Studentenkredite nicht den Fachkräftemangel weiter verschärfen, unter dem Deutschland auch bei Berufen leidet, die einen Fach- oder Hochschulstudium voraussetzen.

BAföG ist und bleibt die bessere Alternative

Wer Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (kurz BAföG) erhält, darf sich glücklich schätzen. Dafür sind zwei Gründe verantwortlich. Einerseits muss nur ein Teil der gewährten Leistungen zurückgezahlt werden. Andererseits werden auf die als Darlehen ausgereichten Anteile keine Zinsen erhoben. Derzeit haben nach den offiziellen Zahlen der Bundesregierung rund 1,261 Millionen Menschen ein laufendes BAföG-Darlehen. Die meisten jungen Menschen schaffen es, das BAföG-Darlehen ohne Probleme zurückzuzahlen, denn der Anteil der Anträge auf Freistellungen liegt stabil bei unter 8 Prozent. Auch die Folgen der Coronakrise konnten an diesem niedrigen Prozentsatz nichts ändern.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/7817

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