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Welche Zukunft und Bedeutung haben e-LKW in Deutschland?

Dalton Highway in Alaska

Elektrofahrzeuge vom Elektroroller über e-PKW bis zum e-LKW sind ein unverzichtbarer Baustein beim Klimaschutz.

Der Stand der Forschung und Entwicklung von e-LKW in Deutschland war Bestandteil einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung. Sie kam von Abgeordneten der AfD. Offenbar will sich die Partei mit Blick auf die im Herbst bevorstehende Bundestagswahl verstärkt auch Umwelt- und Klimaschutzthemen widmen, um ihren potentiellen Wählerkreis zu vergrößern. Inzwischen liegt die Antwort der Bundesregierung vor. Sie enthält einige interessante Aussagen.

Wie ist der Stand beim Ausbau der Teststrecken für e-LKW?

Warum soll sich das Prinzip der Oberleitungsbusse nicht auch auf Lastkraftwagen übertragen lassen? Das war die Grundsatzfrage zur Entwicklung neuer Konzepte für den umwelt- und klimaschonenden Güterverkehr auf der Straße. Im Gegensatz zu den e-Stadtbussen benötigen e-LKW jedoch erhebliche Akkukapazitäten, da die aktuellen Pläne lediglich eine Ausstattung von Autobahnen vorsehen. In einem zweiten Schritt sollen vielbefahrene Bundesstraßen hinzukommen. Derzeit laufen Tests mit 16 Lastkraftwagen mit Stromabnehmer und Hybridantrieb. Dafür wurden zwei Teststrecken ausgebaut. Sie befinden sich auf der Autobahn A1 zwischen Reinfeld und Lübeck sowie auf der A5 zwischen dem Airport Frankfurt und Weiterstadt. Noch in diesem Jahr soll unter der Bezeichnung „eWayBW“ eine Teststrecke an der Bundesstraße B462 in Betrieb gehen. In die Förderung der Entwicklung und Testung von e-LKW hat die Bundesregierung bisher eine Gesamtsumme von 154,1 Millionen Euro gesteckt. Weitere Gelder für Förderungen stehen bereit. Sie sollen dazu beitragen, bis zum Jahr 2030 ein Drittel aller Lastkraftwagen mit strombasierten Kraftstoffen oder unmittelbar elektrisch zu betreiben.

Welche Probleme sind bei der Entwicklung der e-LKW noch zu lösen?

Eine Herausforderung für die Fahrzeugkonstrukteure besteht in der Reduzierung des Gewichts. Die derzeit getesteten Zugmaschinen mit der Achskonfiguration 4 x 2 bringen mit vollem Tank rund 9,3 Tonnen auf die Waage. Nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums wiegt die zusätzliche Technik für den umwelt- und klimafreundlichen Antrieb noch knapp 3 Tonnen. Von Bedeutung ist bei der Gewichtsreduzierung vor allem die Weiterentwicklung der Akkus. Dadurch könnten nach den Schätzungen der Experten des Fraunhofer-Instituts bei Lastkraftwagen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 12 Tonnen allein rund 1,3 Tonnen eingespart werden. Wegen dieses Problems wurde in der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) bereits eine Ausnahme geschaffen. Sie findet sich im Paragrafen 1 der 55. Ausnahmeverordnung zur StVZO. Danach dürfen Fahrzeuge mit umweltfreundlichen Antrieben die Maximalgewichte nach dem Paragrafen 34 der StVZO um eine Tonne überschreiten, wenn sie die Anforderungen der Richtlinie 96/53/EG erfüllen.

Quelle: StVZO, Deutscher Bundestag Drucksache 19/26499, Fraunhofer-Institut

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