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Weiter starkes Lohngefälle zwischen den Geschlechtern

Euro-Banknoten

Die Bundesregierung hat eine Gleichstellungsstrategie angekündigt, die die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen verringern soll. Doch gebracht hat diese bisher wenig, wie aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Mittlerweile ist der Abstand zwischen den Löhnen von Männern und Frauen sogar noch weiter gewachsen.

Im Schnitt verdienen Männer pro Monat (!) 1.192 Euro mehr als Frauen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dies geht aus einer Antwort des Statistischen Bundesamts auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Die Differenz ist damit im Vergleich zu den Werten von vor vier Jahren noch um weitere vier Euro gestiegen.

Top-Verdiener weisen größte Unterschiede auf

Besonders deutlich wird die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen bei den Top-Verdienern. In Deutschland gibt es rund 3,9 Millionen Menschen, deren Monatseinkommen bei 5.100 Euro brutto oder sogar noch höher liegt. Von diesen sind 3,12 Millionen Männer und nur 802.000 Frauen verdienen so viel Geld im Monat. Der Anteil der Männer bei den Top-Verdienern liegt bei 79,5 Prozent.

181.000 Menschen in Deutschland gelten als Spitzenverdiener. Ihr monatliches Bruttoeinkommen liegt bei 12.100 Euro oder höher. Unter ihnen sind 158.000 Männer und nur 23.000 Frauen. Hier liegt der Männeranteil demnach bei 87,3 Prozent.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – seit 2017 wenig passiert

Unter dem Motto „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ hatte die Bundesregierung schon Anfang 2017 ein Gesetz verabschiedet, mit dem die Transparenz von Entgeltregelungen gefördert werden sollte. In diesem Gesetz geht es in erster Linie um einen Auskunftsanspruch. Beschäftigte sollen damit das Recht erhalten, zu erfahren, ob sie in ihrem Unternehmen gerecht bezahlt werden.

Allerdings gelten die Regelungen nur für Betriebe mit mehr als 200 Beschäftigten. Dort können Kolleginnen ihr Einkommen mit dem ihrer Kollegen vergleichen. Allerdings bezieht sich der Auskunftsanspruch nicht auf das konkrete Entgelt einzelner Mitarbeiter, sondern auf ein durchschnittliches monatliches Bruttogehalt der Mitarbeiter des anderen Geschlechts mit gleichen oder ähnlichen Tätigkeiten.

Außerdem wurden die Arbeitgeber aufgefordert, ihre Vergütungsstrukturen zu überprüfen und dabei für Entgeltgleichheit zu sorgen. Allerdings haben diese Maßnahmen auch nach über vier Jahren offenbar wenig Wirkung gezeigt.

Quelle: Reuters

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