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Weihnachtskunst aus dem Erzgebirge

Geht es mit großen Schritten auf das Weihnachtsfest zu, so darf auch die passende Dekoration in der eigenen Wohnung nicht fehlen. Insbesondere die Weihnachtskunst aus dem Erzgebirge ist weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Die Erzgebirgische Volkskunst ist vor allem in der traditionellen Holzverarbeitung zu sehen.

Typische Beispiele dafür sind Bergmannsfiguren und Nussknacker, Schwibbögen und Räuchermännchen, Flügelpyramiden und Spieldosen. Bis heute werden die Produkte der Weihnachtskunst aus dem Erzgebirge vorwiegend in kleinen Handwerksbetrieben von Holzspielzeugmachern in Handarbeit hergestellt.

Seiffen – Zentrum der Erzgebirgischen Volkskunst

Das Zentrum der Erzgebirgischen Volkskunst liegt im Ort Seiffen und der umliegenden Region. Traditionell wird sie auch als „Spielzeugwinkel“ bezeichnet. In Seiffen gibt es auch das Erzgebirgische Spielzeugmuseum, in dem alte und neue Kunstwerke bestaunt werden können. In Neuhausen, einem Nachbarort von Seiffen, kann zudem das Nussknackermuseum besucht werden. Insgesamt 5.000 Exponate sorgen für weihnachtliche Stimmung. Wem das noch nicht genug Kultur rund um die Erzgebirgische Volkskunst ist, der kann im Museum für Sächsische Volkskunst in Dresden ebenfalls eine große Sammlung der Holzkunstwerke aus dem Erzgebirge bestaunen.

Erzgebirgische Volkskunst mit mehr als 900 Jahren Geschichte

Die Erzgebirgische Volkskunst blickt dabei auf eine lange Geschichte zurück. Ab dem 12. Jahrhundert wurden die reichhaltigen Bodenschätze im Erzgebirge erschlossen. Die Bergleute suchten nach Feierabend nach einer Möglichkeit, die vielfältigen Motive des Bergbaus künstlerisch darzustellen und so entstanden die ersten kleinen Kunstwerke.

Ab Ende des 16. Jahrhunderts allerdings sanken die Bodenschätze, das Erzvorkommen war weitestgehend abgebaut. Immer weniger Arbeiter fanden eine Beschäftigung in den Bergwerken. So kamen viele von ihnen auf die Idee, mit Holz zu arbeiten und sich eine alternative Einkommensmöglichkeit aufzubauen. In der Natur war der Rohstoff Holz ausreichend vorhanden und aus der einstigen Feierabendbeschäftigung des Holzschnitzens wurde die Erwerbsgrundlage für viele.

Schnell entwickelten sich viele neue Produktionszweige bei der Holzverarbeitung. Im Westerzgebirge, vor allem in Schneeberg und Annaberg, setzte sich die Holzschnitzerei durch. Im mittleren Erzgebirge, in den Regionen um Pobershau, Seiffen und Marienberg, verschrieb man sich der Holzdrechslerei.

Ab Mitte des 17. Jahrhunderts kamen auch noch Teller- und Spindeldreher hinzu. Sie stellten anfangs vor allem Gebrauchsgegenstände für den Alltag her. Im Laufe der Zeit entwickelte sich auch die Produktion von Spielzeug, von Figuren wie den Bergmännern, von Pyramiden und Engeln immer weiter.

Erzgebirgische Volkskunst – heute weit verbreitet

Mittlerweile ist die Erzgebirgische Volkskunst vor allem mit Weihnachten untrennbar verbunden. Ein schöner Schwibbogen, der das Fenster ziert, ein Räuchermännchen, das für wohlige Atmosphäre zu Hause sorgt oder ein Holzengel, der als Weihnachtsbaumschmuck genutzt wird, sind typische Bestandteile der Weihnachtskunst aus dem Erzgebirge.

Obwohl viele Kunstwerke noch in Handarbeit gefertigt werden, gibt es mittlerweile auch Schwibbögen und Co., die mittels Lasertechnik entstehen und noch filigranere Figuren darstellen, aber dennoch preiswerter ausfallen können.

Quelle: Wikipedia

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