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Was hat die Interkalation mit dem 29. Februar zu tun?

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Nicht jedem Menschen ist bekannt, warum manche Jahre einen 29. Februar haben und andere Jahre nicht. Wir gehen deshalb den Ursachen auf den Grund.

Der Begriff Interkalation leitet sich von der lateinischen Vokabel „intercalatio“ ab, die in der wörtlichen Übersetzung „Einschub“ oder „Einschiebung“ bedeutet. Genau das trifft auf die Bedeutung des 29. Februar zu. Er wird in bestimmten Jahren an den 28. Februar angehängt. Doch das geschieht nicht bei allen Kalendervarianten, sondern nur bei den Kalendermodellen, die auf dem Stand der Sonne basieren. Das heißt, die Interkalation in Form eines zusätzlichen Tages innerhalb des Monats Februar findet bei sonnengebundenen Kalendern statt. Dazu gehören neben dem julianischen Kalender auch der Gregorianische Kalender (der in Deutschland gilt) sowie der Französische Revolutionskalender und der Orthodoxe Kalender. Eine Ausnahme beim Schalttag findet sich im Islamischen Kalender, obwohl er sich zur Gruppe der lunaren (mondbasierten) Varianten zählt. Im Römischen, Jüdischen und Chinesischen Kalender (lunisolar) kommt dagegen ein Schaltmonat zum Einsatz.

Was müssen die Interkalation und der 29. Februar ausgleichen?

Ein normales Jahr nach dem Gregorianischen Kalender hat 365 Tage. Er gilt in vielen Staaten Europas seit dem späten 16. Jahrhundert und wurde nach dem Paps Gregor XIII. benannt. Allerdings benötigt die Erde für einen vollständigen Umlauf um die Sonne rund 365,25 Tage. Das heißt, in jedem vierten Jahr wird eine Korrektur durch einen zusätzlichen Tag erforderlich. Sie erfolgt durch den Einschub (Interkalation) eines Tages in Form des 29. Februar. Allerdings verbleibt auch bei dieser Regelung eine Differenz, weil der Sonnenumlauf nicht genau 365,25 Tage ausmacht, sondern sich auf 365,2425 Tage beläuft. Sie wird durch spezielle Schalttagsregelungen korrigiert, die auf die vollen Jahrhunderte angewendet werden. Volle Jahrhunderte sind danach keine Schaltjahre, es sei denn, die Jahreszahl lässt sich durch 400 teilen. Durch diese besonderen Reglungen stellt der Gregorianische Kalender eine Modernisierung des Julianischen Kalenders dar.

Besondere Regelungen für Menschen mit Geburtstag am 29. Februar

Viele Menschen, die an einem 29. Februar das Licht der Welt erblickten, feiern ihren Geburtstag bereits am 28. Februar. Allerdings vollenden sie das Lebensjahr nach dem deutschen Recht tatsächlich erst am 1. März. Das resultiert aus den Regelungen im Absatz 3 des Paragrafen 188 des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Von Bedeutung ist das in der Praxis beispielsweise für die Berechnungen von altersabhängigen Versicherungsbeiträgen sowie den Beginn von Rentenzahlungen und den Beginn der Volljährigkeit. Das heißt, aus dieser Regelung resultieren unterschiedliche Behandlungen in „normalen“ Jahren und Schaltjahren.

Quelle: BGB, Gregorianischer Kalender

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