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Warum gibt es einen kirchlichen Gedenktag für Johannes Bugenhagen?

In der Evangelischen Kirche in Deutschland wurde der Todestag von Johannes Bugenhagen als Gedenktag gewählt. Der Reformator verstarb am 20. April 1558 in Wittenberg.

Nach dem Abschluss seines in Greifswald absolvierten Studiums entwickelte sich Johannes Bugenhagen zu einem der besten Freunde von Martin Luther. Er war nicht nur sein Beichtvater, sondern nahm als Pfarrer in der Stadtkirche Wittenberg Martin Luther und seiner Frau Katharina von Bora das Ehegelübde ab. Als Martin Luther im Februar 1546 verstarb, hielt Bugenhagen bei der Trauerfeier die Grabrede.

Wie wurde Johannes Bugenhagen zum Reformator?

Historiker gehen davon aus, dass Johannes Bugenhagen die Klosterschule Wollin besuchte. Allerdings gibt es dafür keine eindeutigen Beweise. Seine berufliche Karriere startete er nach einem abgebrochenen Studium an der Universität Greifswald im Jahr 1504 als Lehrer. Er unterrichtete Latein und Religion. Sehr schnell wurde er durch seine individuellen Auslegungen der Bibel weit über die Grenzen von Treptow an der Rega bekannt. Im Jahr 1509 erhielt er trotz des fehlenden Theologiestudiums die Priesterweihe. Ab 1517 arbeitete er als Lehrer am Kloster Belbuck. Parallel betrieb Johannes Bugenhagen eigene Forschungen zur Geschichte von Pommern, die er im Jahr 1518 unter dem Titel „Pomerania“ an Bogislaw X. übergab. Dass Bugenhagen später zu den engsten Freunden von Martin Luther zählte, soll dem damaligen Pfarrer der Marienkirche in Treptow zu verdanken sein. Er übergab ihm Schriften Luthers, mit denen sich Bugenhagen anfänglich nicht identifizieren konnte. Doch genau dadurch starteten intensive Diskussionen mit Martin Luther.

Luther wurde zu einem Förderer von Johannes Bugenhagen

Dass Bugenhagen im Jahr 1523 zum Pfarrer der Stadtkirche in Wittenberg wurde, hatte er einer Empfehlung von Martin Luther zu verdanken. Zu dieser Zeit wurden auch seine Schriften zur modernen Interpretation der Bibel immer bekannter. Die Kirchen einiger Großstädte bemühten sich um ihn, doch dabei stand ihm seine Ehe im Wege. Deshalb entwickelte sich Johannes Bugenhagen zu einem Verfechter der Zulässigkeit der Ehe bei Priestern. Das zeigte sich besonders in dem Schreiben, mit welchem er Wolfgang Reissbusch zur Hochzeit gratulierte, sowie der 1526 veröffentlichten Schrift „Von dem christlichen Glauben und den rechten guten Werken“.

Ein Jahr später zog er nach dem Tod seiner Schwester zu Martin Luther, aber bereits kurze Zeit später siedelte er nach Braunschweig um. Die erste Predigt in Braunschweig hielt Bugenhagen am 21. Mai 1528 in der dortigen Brüdernkirche. Nach einer Berufung nach Hamburg legte der Reformator weitere Zwischenstopps in Braunschweig und Lübeck ein, bevor er 1532 endgültig nach Wittenberg zurückkehrte. Am 18. Juni 1533 erhielt Johannes Bugenhagen den Titel eines Doktors der Theologie. Zu seinen Hinterlassenschaften gehören zahlreiche überarbeite Kirchenordnungen, in welche die Lehren Luthers einflossen. Eigens dafür war Bugenhagen auch einige Zeit in Dänemark tätig. Am 20. April 1558 verstarb Bugenhagen und wurde in der Stadtkirche Wittenberg beigesetzt.

Quelle: Evangelische Kirche in Mecklenburg-Vorpommern

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