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Waldschäden und Waldsanierung: Wie ist der Trend in Deutschland?

Deutschland zeigt große Bemühungen zur Waldsanierung nach Waldschäden durch Folgen des Klimawandels und zahlreicher Waldbrände.

Die aktuelle Lage bei der Waldsanierung in Deutschland geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten von Bündnis 90/ Die Grünen im Bundestag hervor. Die Zahlen belegen, dass auf eine gute Durchmischung der neu aufgeforsteten Wälder geachtet wird.

Welche Bundesländer haben die größten Waldschäden verzeichnet?

Die Dürre- und Hitzephasen sowie die Waldbrände in den Jahren 2018 und 2019 haben bundesweit erhebliche Waldschäden hinterlassen. Eine Wiederaufforstung ist auf einer Gesamtfläche von rund 180.000 Hektar notwendig. Mit rund 23 Prozent dieser Fläche führt Nordrhein-Westfalen die Liste der am stärksten betroffenen Bundesländer an. Auf dem zweiten Platz landet Thüringen mit einem Anteil von 20 Prozent. Jeweils 8 Prozent der Schadensfläche entfallen auf Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Den dritten Rang teilen sich Niedersachsen und Bayern mit einem Anteil von jeweils 7 Prozent vor Brandenburg mit einem Anteil von 6 Prozent. Positive Ausnahmen bei der Notwendigkeit großflächiger Wiederaufforstungen sind die Stadtstaaten Berlin und Hamburg sowie Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland.
Insgesamt fielen bundesweit im Jahr 2019 knapp 68,6 Millionen Kubikmeter Schadholz an. Der größte Anteil kam mit 14,5 Millionen Kubikmetern aus Nordrhein-Westfalen. In Bayer brachte das zu Ende gehende Jahr rund 9,85 Millionen Kubikmeter Schadholz. Danach folgen Hessen (7,54 Millionen), Brandenburg (6,9 Millionen) sowie Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt mit jeweils rund 3,5 Millionen Kubikmetern Schadholz. Damit hat sich die bundesweit durch Waldschäden anfallende Menge Schadholz vom Jahr 2018 auf das Jahr 2019 verdoppelt. Derzeit beruhen die Zahlen für das laufende Jahr allerdings noch auf Schätzungen der Forstwirtschaft.

Baumbestände sind regional mit großen Unterschieden geschädigt

Mit Ausnahme der Stadtstaaten haben Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein die robustesten Baumbestände. Dort liegt der Anteil der Bäume mit einer erheblichen Kronenverlichtung bei unter 20 Prozent der gesamten Waldflächen. Der bundesweite Flächenanteil von Wäldern mit einer Kronenverlichtung der Schadstufen 2 bis 4 stieg sprunghaft von 23 Prozent im Jahr 2017 auf 29 Prozent im Jahr 2018 an. Zahlen für das Jahr 2019 liegen noch nicht vor. 31 Prozent der geschädigten Flächen entfallen auf Staatswälder und 69 Prozent auf Nicht-Staatswälder. Diese Verteilung entspricht ziemlich genau den prozentualen Anteilen der Eigentumsverhältnisse an den Waldflächen.
Bei der Wiederaufforstung wurden allein im laufenden Jahr rund 2,38 Millionen Bäume gepflanzt. Das sind rund eine halbe Million Bäume mehr als im Jahr 2018. Den mit Abstand größten Anteil machen mit 33,8 Prozent aller Neuanpflanzungen Eichen aus. Buchen bringen es mit einem Anteil von 28,6 Prozent auf den zweiten Rang. Bei der Neuanpflanzung spielt die Douglasie mit 8,1 Prozent bei den Nadelbäumen die wichtigste Rolle. Auf den zweiten Rang bei den Nadelgehölzen schafft es die Kiefer mit 6,5 Prozent. Die mit Abstand wenigsten Neuanpflanzungen gab es im laufenden Jahr mit gerade einmal 0,4 Prozent bei der Lärche.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 19/14184

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