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Vulkanalarm auf der Philippinen-Insel Luzón

Schon seit zwei Wochen rumort es im Inneren des Vulkans Mayon. Immer wieder kommt es zum Austritt von Lava und Aschewolken. Das sind Anzeichen dafür, dass ein größerer Ausbruch unmittelbar bevorstehen könnte. Deshalb wurden inzwischen über 80.000 Bewohner aus der Sicherheitszone rund um den 2.462 Meter hohen Kegel evakuiert.

Die zahlreichen Eruptionen am Mayon haben dazu geführt, dass die philippinischen Sicherheitsbehörden die Alarmstufe 4 ausgerufen haben. Außerdem stellte die Regierung vorsorglich Gelder für Nothilfen bei einem größeren Ausbruch zur Verfügung. Diese Gelder kommen auch bei der Prävention gegen den Massenausbruch von Krankheiten in den Notquartieren zum Einsatz.

Wie groß sind die Risiken am Mayon?

In den letzten vier Jahrhunderten wurden 50 Ausbrüche am Mayon beobachtet. Welche Gewalten dabei entfesselt werden, zeigte sich beispielsweise im September 1984. Damals rasten pyroklastische Ströme die Hänge hinunter. Bei einem pyroklastischen Strom handelt es sich um ein Gemisch aus Gas und kleineren Partikeln, welches Geschwindigkeiten von bis zu 700 Kilometern pro Stunde erreichen kann. Solche Ströme haben ein erhebliches Schadenspotential. Allein beim Ausbruch des Montagne Pelée im Jahr 1902 fanden rund 29.000 Menschen den Tod. Bei einem Ausbruch kann ein Vulkan mehrere solcher pyroklastischer Ströme produzieren. Der beste Beweis dafür ist der in Japan beheimatete Vulkan Unzen. Beim Mayon ist die Gefahr ebenfalls hoch, denn bei vielen Ausbrüchen in der Vergangenheit wurde das Fassungsvermögen des „Bonga Gully“ überschritten. Am Mayon starben dadurch allein bei einem Ausbruch im Februar 1814 rund 1.200 Menschen.

Was ist zum Mayon noch wissenswert?

Der Mayon ist im Süden der philippinischen Hauptinsel Luzón lokalisiert. In seiner direkten Nachbarschaft befinden sich die Kommunen Daraga und Legazpi, in denen insgesamt mehr als 300.000 Menschen leben. Der Krater des Schichtvulkans weist eine Tiefe von etwa hundert Metern und einen Durchmesser von etwa 500 Metern auf. Die Silhouette des Bergs ist nahezu perfekt kegelförmig. Der größte Teil der ausgeworfenen Lava geht über den südöstlichen Hang des Berges ab. Der Mayon hat allein nach der Jahrtausendwende bereits mehrfach für die Notwendigkeit größerer Evakuierungen gesorgt. Nach einem kleineren Ausbruch im Mai 2013 konnten viele der Evakuierten bis heute nicht in ihre Häuser zurückkehren. Die ersten Hinweise auf einen neuen und großen Ausbruch gab es bereits Mitte Januar 2018. Deshalb setzten die philippinischen Behörden am 22. Januar 2018 eine offizielle Warnung in Kraft.

Quelle: phivolcs.dost.gov.ph, volcano.si.edu

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