Der Blick auf die Messwerte beweist eindeutig, dass vom
Wie kann Fracking so viele Erdbeben auslösen?
Beim Fracking werden Erdgas und Erdöl gewonnen, indem der Boden gezielt einem sehr hohen Druck ausgesetzt und dadurch Risse im Gestein ausgelöst werden. Bei der Gewinnung fallen Abwässer an, die anschließend wieder in den Boden gepumpt werden. Beim Hochvolumen-Hydrofracking werden bis zu 10.000 Kubikmeter Wasser in ein einziges Bohrloch gepresst. Dadurch ändern sich die Druckverhältnisse im Boden mehrfach. Das erzeugt zusätzliche Risse, die zusammen mit der eingebrachten Flüssigkeit instabil werden. Zu Beginn gingen die Befürworter des Frackings davon aus, dass die so verursachten Erdbeben lediglich Amplituden bis zur Stärke 1,0 auf der Richter-Skala erreichen würden. Doch inzwischen beweisen die Daten aus Oklahoma und Kansas, dass zahlreiche damit erzeugten Beben deutlich stärker sind.
Auch Geothermie-Kraftwerke sind für zahlreiche Erdbeben verantwortlich
Die Nutzung der Geothermie birgt ähnliche Risiken. Hier kommt es auf die Auswahl der individuellen Verfahren an, ob nur Erdbeben oder auch Bodenabsenkungen auftreten. Anfänglich war auch hier von einer maximalen Stärke von bis zu 1,0 die Rede. Diese Annahme ist überholt, denn im Umfeld größerer Geothermie-Kraftwerke treten auch deutlich kräftigere Erdbeben auf. Die größte Gefahr besteht nach den bisherigen Erkenntnissen beim Anbohren. Das belegt außerdem ein Blick auf die Daten, die beispielsweise in der Umgebung des Geothermie-Kraftwerks Deep Heat Mining Basel gemessen wurden. Dort traten Erdbeben bis zu einer Stärke von 3,4 auf der Richter-Skala auf.
Auf Geothermie-Kraftwerke sollte vielerorts ganz verzichtet werden
Genau deshalb ist es auch nicht ratsam, Geothermie-Kraftwerke an Stellen zu errichten, an denen das Erdbebenrisiko ohnehin erhöht ist. Doch das wird teilweise ignoriert. So wurde beispielsweise in Mexiko ein Geothermie-Kraftwerk in der Nähe des Salton-Sees in Betrieb genommen. Der Salton Sea ist das südliche Ende der San-Andreas-Verwerfung. Modellrechnungen haben gezeigt, dass ein von dort ausgelöstes Erdbeben dazu führen könnte, dass sich die Bruchkanten am San-Andreas-Graben auf einer Länge von mehreren Hundert Kilometern verschieben. Das hätte katastrophale Folgen für Mexiko und Südkalifornien.
Die Computersimulationen sind erschreckend, denn sie weisen ein Risiko für mehrere Zehntausend Todesopfer bei einem solchen Erdbeben aus. Vor allem das Gefahrenpotential für Los Angeles ist hoch. Dafür gibt es mehrere Gründe. Bei den durch die Geothermie und das Fracking ausgelösten Erdbeben liegen die Epizentren in einer geringen Tiefe. Das Städte-Cluster im Großraum Los Angeles steht auf einem sehr weichen Boden, welcher die Bebenwellen besonders gut übertragen kann. Außerdem besteht hier ein „dreiseitiger Rahmen“ aus Bergen, deren Felsen die Bebenwellen zurückwerfen. Dadurch kommt es zu einer Überlagerung und einer signifikanten Erhöhung des Schadenspotentials.
Quelle: National Geographic, N.24, USGS
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