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Die Erdbeben in Alaska und der San-Andreas-Graben

Am 23. Januar 2018 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,9 auf der Richter-Skala den Golf von Alaska. Seither gab es zahlreiche Nachbeben, von denen viele Erschütterungen eine Stärke von mehr als 5,0 auf der Richter-Skala erreichten. Nun stellt sich die Frage, ob diese Bebenserie Auswirkungen auf den San-Andreas-Graben haben könnte.

Rund um die Pazifische Platte gab es innerhalb der letzten sieben Tage an mehreren Stellen schwere Erdbeben. An der nördlichen Plattengrenze betrifft das nicht nur Alaska. Am 25. Januar 2018 gab es gegen 03.10 Uhr MEZ ein Erdbeben der Stärke 6,2 auf der nach oben offenen Richter-Skala an der russischen Ostküste.

Erdbeben rund um die gesamte Pazifische Platte

An der westlichen Grenze der Pazifischen Platte sieht die Lage aktuell ebenso aus. In der Nähe der japanischen Stadt Mutsu schlug bereits am 24. Januar 2018 ein Beben der Stärke 6,2 zu. In Indonesien, Papua Neu-Guinea, auf den Fidschi-Inseln und im Umfeld der Balleney Islands wurden Erdbeben registriert, die Intensitäten bis zu 5,7 auf der Richter-Skala erreichten. Auch entlang des San-Andreas-Grabens ist derzeit eine erhöhte Erdbebenaktivität zu beobachten. Ein Beispiel ist das Beben der Stärke 6,3, von welchem die Region Loreto in Mexiko am 19. Januar 2018 erschüttert wurde. Die Region befindet sich am südlichen Ende der San-Andreas-Verwerfung.

Entlang der San-Andreas-Verwerfung gibt es ständig kleinere Erdbeben, die üblicherweise Stärken bis zu 2,5 auf der Richter-Skala erreichen. In den letzten Tagen nahm jedoch ihre Intensität zu. In Aronas im Süden von San Jose wurde am 24. Januar 2018 ein Beben der Stärke 3,6 registriert. Die etwas weiter südlich ebenfalls direkt am San-Andreas-Graben liegende Region Pinnacles wurde einen Tag vorher mit einer Intensität von 3,4 erschüttert. Im Westen von Santa Ana und Anaheim schlug am 25. Januar 2018 ein Beben der Stärke 4,0 zu. Der Bereich befindet sich ebenfalls nur rund 50 Kilometer vom San-Andreas-Graben entfernt und liegt auf einer von diesem abzweigenden Verwerfung. Vier Tage zuvor wurde ein Erdbeben der Stärke 4,5 in der Baja California registriert. Das Epizentrum wurde ebenfalls im Umfeld der San-Andreas-Verwerfung lokalisiert.

Was bedeutet das für das Risiko eines „Big One“?

Ein „Big One“ mit Stärken von bis zu 7,5 auf der Richter-Skala ist nach den Einschätzungen der Geologen vor allem für den südlichen Bereich des San-Andreas-Grabens längst überfällig. Beim San-Fernando-Erdbeben (1971, Stärke 6,6) und beim Northridge-Erdbeben (1994, Stärke 6,7) ist nicht die gesamte Energie abgeleitet worden, die sich in diesem Bereich der Verwerfung gesammelt hat. Der Großraum Los Angeles wird außerdem zusätzlich von der Puente-Hills-Verwerfung bedroht. Sie verläuft direkt unter dem Zentrum der Metropole. Die Geologen gehen davon aus, dass sich das Risiko eines „Big One“ in Kalifornien durch die Erdbeben in Alaska erhöht hat.

Update vom 25. Januar 2018, 18.30 Uhr

Das legt außerdem ein Blick auf die neuesten Ereignisse im Norden von Kalifornien nahe. Dort gab es am 25. Januar 2018 binnen einer Stunde gleich mehrere kräftige Erdbeben. Sie ereigneten sich in der Nähe von Ferndale und hatten Stärken zwischen 5,0 und 5,8 auf der nach oben offenen Richter-Skala.

Quelle: USGS, scec.org

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