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Volksabstimmung in Irland: Klares „Ja“ für die Homo-Ehe

Derzeit ist die gleichgeschlechtliche Ehe in Irland nach den Bestimmungen der Verfassung nicht möglich. Der Grund dafür war der erhebliche Einfluss der katholischen Kirche in Irland. Nun durfte am 22. Mai 2015 die wahlberechtigte Bevölkerung darüber abstimmen, ob dieser Artikel in der Verfassung geändert werden soll. Damit ist Irland das erste Land der gesamten Welt, in dem die Entscheidung über die Zulässigkeit der Homo-Ehe über eine Volksabstimmung getroffen wurde. In zahlreichen Staaten Europas und der Mehrheit der amerikanischen Bundesländer ist die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern inzwischen schon legal.

Die Zustimmung zur Homo-Ehe in Irland ist eindeutig

Berechtigt zur Teilnahme an der Volksabstimmung zur Homo-Ehe in Irland waren 3,2 Millionen Wähler. In vielen Wahlbezirken weist die Zahl der Menschen, die sich eine Legalisierung der Homo-Ehe wünschen, eine überzeugende Mehrheit auf. Kevin Humphrey rechnete beispielsweise schon vor dem offiziellen Endergebnis damit, dass sich in seinem Wahlbezirk im Süden der Landeshauptstadt Dublin drei Viertel der Wahlberechtigten für die Homo-Ehe ausgesprochen haben. Selbst die Führungsspitze der Parte Fianna Fail, die üblicherweise die Überzeugungen der katholischen Kirche vertritt, musste einräumen, dass die Zeit für eine Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Irland gekommen ist. Michael Martin stellte in seinem Wahlbezirk Cork mit 60 Prozent ebenfalls eine Mehrheit bei der Zustimmung zur Verfassungsänderung fest. Auch John Murray vom Iona Institute der katholischen Kirche war sich im Vorfeld sicher, dass die Gegner der Homo-Ehe in Irland unterliegen würden.

Volksabstimmung in Irland zeigt eine Trendwende an

Bisher hatten sich die Iren gegen die Lockerungen der Grundsätze der katholischen Kirche in der Gesetzgebung des Landes gesträubt. Volksabstimmungen in den 1980er Jahren hatten sich mit überwältigender Mehrheit gegen die Legalisierung von Scheidungen und Abtreibungen gewendet. Wird die inzwischen fast acht Jahrzehnte alte Verfassung in Irland in Bezug auf die Homo-Ehe nicht geändert, haben homosexuelle Paare zumindest die Möglichkeit, die im Jahr 2011 eingeführte „eingetragene Partnerschaft“ zu nutzen. Allerdings bietet die eingetragene Partnerschaft homosexuellen Paaren eine deutlich geringe Absicherung als eine Homo-Ehe. Diese Einschränkungen wirken sich vor allem auf das Sorgerecht für Kinder bei Trennungen sowie auf den Bezug von Sozialleistungen aus.

Quelle: Welt

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