Die Zahl der
Welche konkreten Zahlen zu Badeseensperrungen benennt der BUND?
Der BUND beruft sich auf Zahlen, die aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen stammen. Danach mussten im Jahr 2017 insgesamt 18 Badegewässer wegen der Blaualgen gesperrt werden. In den Jahren davor gab es maximal 15 Sperrungen pro Jahr. Im Jahr 2018 sorgte der Rekordsommer dafür, dass wegen der Blaualgen Badeverbote für insgesamt 47 Gewässer verhängt werden mussten. Für 2019 zeichnet sich ein ähnliches Rekordjahr ab. Allein im Zeitraum vom 1. Juli bis zum 12. August 2019 gab es behördliche Badeverbote für 32 Gewässer. Viel erschreckender ist jedoch die Zahl der Warnungen, die für Badegewässer aufgrund eines hohen Blaualgenbefalls herausgegeben wurden. Sie belaufen sich im gleichen Zeitraum nach den Angaben des BUND auf 88.
Welche Risiken gehen von den Blaualgen aus?
Bei den Blaualgen handelt es sich um gramnegative Cyanobakterien. Weil sie keinen Zellkern besitzen, gehören sie im engeren Sinne nicht zu den Algen. Im Gegensatz zu anderen Lebewesen bilden sie bei der Photosynthese keinen Sauerstoff, sondern reduzieren den Sauerstoffgehalt der Gewässer. Zu den möglichen Folgen eines intensiven Blaualgenbefalls gehört deshalb Fischsterben. Zudem gibt der Stoffwechsel der Cyanobakterien verschiedene Neurotoxine ab. Die größte Bedeutung hat dabei eine auch für den Menschen giftige Aminosäure (BMAA). Der Klimawandel trägt mit höheren Temperaturen dazu bei, dass sich die Bedingungen für die Cyanobakterien immer weiter verbessern. Zusätzlich sorgen Dürren für niedrigere Wasserstände in den Badegewässern, was eine schnelle Durchwärmung der Badeseen nach sich zieht. Phosphor, Stickstoff und Nitrate in den Gewässern feuert die Vermehrung der Blaualgen zusätzlich an. Das heißt, auch das Düngerverhalten des Menschen bei der Landwirtschaft leistet einen entscheidenden Beitrag. Die globale Erwärmung sorgt für immer häufigere Unwetter mit Starkregen. Dieser führt wiederum häufig zu einem Überlaufen der Kanalisation, wodurch zusätzliche Nährstoffe für die Cyanobakterien in die Badegewässer gelangen.
Quelle: BUND
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