Bei den Forderungen nach einem
Fangquotenentscheidung des AGRIFISH-Rates könnte zu spät kommen
Der Jahresbericht des Internationalen Rats für Meeresforschung bildet die Grundlage für die Festlegung der Fangquoten. Sie werden vom AGRIFISH-Rat üblicherweise im Herbst eines jeden Jahres festgesetzt. Das könnte für die Rettung der Dorschbestände in der Ostsee zu spät sein. Umweltschützer befürchten, dass in den nächsten Wochen die letzten laichbereiten Dorsche gefangen werden könnten. Deshalb haben sich fünf Umweltschutzverbände zusammengeschlossen, um die Europäische Kommission zu sofortigen Maßnahmen zu bewegen. Diese sind nach den Regelungen zur gemeinsamen Fischereipolitik möglich. Sie gehen auf den 1997 ratifizierten Vertrag von Amsterdam zurück und wurden 2003 durch den Vertrag von Nizza geändert.
Wissenswerte Fakten rund um den Dorsch
Die in der Ostsee lebenden Dorsche sind kleinere Verwandte der Kabeljaue. Die Ostsee ist nicht die einzige Region, in welcher die Dorschbestände durch eine Überfischung gefährdet sind. Bereits ab dem Jahr 1992 galt rund um Westgrönland und Neufundland ein Fangverbot für Kabeljaue. Zuvor hatte Kanada die Warnungen der Meeresforscher und der Umweltorganisationen ignoriert. Dorsche werden mit Grundschleppnetzen gefangen. Zeitweise brachten sie es auf ein Drittel aller mit Grundschleppnetzen erzielten Fangergebnisse. Die Hauptursache der weltweit dezimierten Bestände ist die Tatsache, dass sich diese Fischart zu den bedeutendsten Speisefischen zählt. Dem Ostseedorsch droht eine zusätzliche Gefahr. Der Klimawandel sorgt für steigende Temperaturen in der Ostsee. Meeresbiologen gehen deshalb davon aus, dass der Dorsch auch ohne eine Überfischung noch im 21. Jahrhundert vollständig aus der Ostsee verschwinden wird.
Quelle: Deutsche Umwelthilfe
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