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Folgen des Klimawandels: Alienarten im Mittelmeer erfordern Vorsicht

Strand mit Warnflagge

Das Baden und Tauchen im Mittelmeer wird durch Alienarten gefährlicher. Auch das gehört zu den unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels.

Die Wassertemperaturen vor der spanischen Südküste und rund um die spanischen Inseln liegt über dem langjährigen Durchschnitt. Aktuell beträgt das Temperaturplus rund ein Grad Celsius, doch bis zum Sommerende dürfte es dabei nicht bleiben. Mittelfristig erwarten Klimafachleute Wassertemperaturen, die bis zu vier Grad über den Durchschnittswerten der Zeit von 1980 bis heute liegen. Zu den Konsequenzen gehört nicht nur die Bildung häufigerer und stärkerer Unwetter, sondern auch die Zahl der Alienarten im Mittelmeer wird ansteigen. Dabei haben vor allem aus tropischen Regionen eingewanderte Tierarten besonders gute Chancen, das Mittelmeer erfolgreich erobern zu können. Inzwischen wurden Beobachtungen von mehr als 100 Fischarten beobachtet, deren Lebensraum eigentlich das Rote Meer oder tropische Gewässer sind.

Welche Alienarten im Mittelmeer sind aktuell schon gefährlich?

Ein gutes Beispiel für die Folgen des Klimawandels auf die Fauna der Meere liefert der Rotfeuerfisch (wissenschaftliche Bezeichnung Pterois miles). Wissenschaftler/-innen aus Zypern und der University of Plymouth haben in einem offiziellen Pressestatement bestätigt, dass die Verbreitung dieser Fischart in einer rasanten Geschwindigkeit erfolgt. Sie eroberten fast die gesamten Küstengewässer rund um Zypern binnen Jahresfrist, nachdem die ersten Exemplare den Weg ins Mittelmeer durch den Suezkanal erfolgreich absolviert hatten. Auch von der zu Griechenland gehörenden Insel Rhodos wurden bereits in einem frühen Stadium von Beobachtungen des Rotfeuerfischs berichtet. Die Fischart vermehrt sich aufgrund der inzwischen optimalen Lebensbedingungen im Mittelmeer sehr schnell. Das bestätigt beispielsweise die Entwicklung rund um Kreta.

Welches Risiko geht vom Rotfeuerfisch für den Menschen aus?

Der Rotfeuerfisch gehört zur Gruppe der Skorpionfische, die sich mit Gift aus Stacheln oder den sogenannten Hartstrahlen der Flossen gegen Angreifer und Fressfeinde verteidigen. Jedoch befinden sich die Forschungen zur Art des vom Rotfeuerfisch abgegebenen Gifts noch im Anfangsstadium. Er stößt ein Toxin aus, dessen genaue Zusammensetzung bisher nicht bekannt ist. Außerdem verwendet er für seine Verteidigung Acetylcholin. Dabei handelt es sich um eine Ammoniumverbindung, die im menschlichen Körper als Neurotransmitter dient. Dort hat es einige positive Wirkungen beispielsweise im Zusammenhang mit der Aufmerksamkeit und der Speicherung von Gedächtnisinhalten. Beim Kontakt mit einer erhöhten Dosis (wie beim Gift der Rotfeuerfische) kommt es zu Kreislaufproblemen durch eine Verringerung der Herzfrequenz. Außerdem gehören heftige Muskelzuckungen sowie starke Schmerzen an der Kontaktstelle zu den Symptomen.

Quelle: Senckenberg Institut, Fishbase

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