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Noch keine Entspannung bei brennendem Autofrachter

Strand mit Warnflagge

Die Lage auf dem brennenden Autofrachter „Freemantle Highway“ ist immer noch kritisch und auch die Gefahr einer Umweltkatastrophe an der Nordseeküste besteht weiterhin.

Das Frachtschiff „Freemantle Highway“ befindet sich nach den offiziellen Angaben der niederländischen Küstenwache derzeit außerhalb der vielbefahrenen Schifffahrtsrouten. Dort wird der brennende Autofrachter in der Nordsee momentan vom Schlepper „Fairplay 30“ stabilisiert. Außerdem stehen mit den Schiffen „Guardian“ und „Hunter“ zwei weitere Schlepper zur Verfügung, um ein unkontrolliertes Abdriften das Frachtschiffs zu verhindern. Zudem befinden sich das Bergungsschiff „Multravasor 4“ und das Ölbergungsschiff „Arca“ vor Ort. Sie sollen die Ausbreitung eines Ölteppichs eindämmen, wenn es zum schlimmsten Fall (dem Untergang des brennenden Frachters) kommen sollte.

Obwohl keine sichtbaren Flammen mehr aus dem Schiff lodern, gehen die Experten der niederländischen Küstenwache davon aus, dass das Feuer im Inneren des Autofrachters „Freemantle Highway“ noch tobt. Allerdings können die Löschschiffe kein Wasser mehr ins Innere des brennenden Schiffs pumpen. Dafür sind zwei Gründe verantwortlich. Einerseits brennen die Akkus der an Bord befindlichen E-Autos weiter, auch wenn sie vollständig unter Wasser gesetzt werden. Derzeit ist nicht genau bekannt, wie viele Fahrzeuge sich zur Gattung E- Autos zählen, sondern es sind nur Zahlen zur Gesamtladung bekannt. Danach soll der Frachter insgesamt rund 3.800 Fahrzeuge geladen haben. Andererseits würde sich das Löschwasser unkontrolliert in den Ladedecks verteilen. Dadurch droht eine Instabilität des Schiffsrumpfs und die Gefahr des Kenterns steigt. Dabei würde es zu einer Umweltkatastrophe mit immensen Folgen nicht nur für die Flora und Fauna der Nordsee kommen. Die Experten befürchten, dass auch Teile des zur Kühlung des Rumpfes von außen in die Ladedecks eindringen. Deshalb wurden die Aktivitäten zur Kühlung des Stahlkolosses bereits in der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 2023 eingestellt. Am Freitag (28.07.2023) soll versucht werden, Experten für eine genauere Beurteilung der Lage und Ableitung weiterer Lösch- und Bergungsmaßnahmen an Bord zu bringen.

Zahlen & Fakten rund um den Autofrachter „Freemantle Highway“

Der Autofrachter wurde im Dezember 2013 in der Werft der japanischen Imabari Shipbuilding Corporation fertiggestellt. Er bringt es auf eine Gesamtlänge von rund 200 Metern und hat voll beladen einen Tiefgang von 14,7 Metern. Ins Schiffsregister wurde er mit 59.525 Bruttoregistertonnen und der IMO-Nummer 9667344 eingetragen. Die Frachtdecks des Roll-On/Roll-Off-Frachters bieten Stellplätze für bis zu 6.220 Personenkraftwagen. Angetrieben wird der Autotransporter von einem 2-Takt-Motor mit 8 Zylindern aus dem Hause Mitsubishi. Er stellt eine Leistung von bis zu 12.240 Kilowatt zur Verfügung. Der Frachter „Freemantle Highway“ kann bis zu 2.805 Kubikmeter Kraftstoff an Bord nehmen. Genau davon geht jetzt die Gefahr einer Umweltkatastrophe für die westfriesischen Inseln Terschelling und Ameland aus. Hinzu kommt das Getriebe- und Motoröl, das in den geladenen Fahrzeugen enthalten ist und für die Schmierung des Schiffsantriebs benötigt wird.

Quelle: Küstenwache Niederlande

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