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Wie sehen die ersten Bilanzen der Sturmflut an der Ostsee aus?
Im westlichen Bereich der deutschen Ostseeküste wurden Abend des 20. Oktober 2023 sowie in der Nacht zum Samstag lagen die Flutpegel stellenweise mehr als zwei Meter über dem normalen Wert. Überschwemmungen waren großflächig die Folge. Auch sind durch die Sturmflut einige Dämme gebrochen, sodass mehrere Tausend Anwohner/-innen vorsorglich evakuiert werden mussten. Besonders betroffen waren die Regionen Flensburg und Eckernförde. In Rendsburg-Eckernförde war die Lage zeitweise so kritisch, dass sich die Verantwortlichen des Kreises dazu gezwungen sahen, einen Katastrophenalarm auszulösen. In Flensburg wurde ein Pegel von 2,27 Meter über normal gemessen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie stufte diesen Wert in einem Pressestatement als „Jahrhunderthochwasser“ ein, denn ein ähnlich hoher Wert wurde zuletzt im Jahr 1904 registriert. Allein in Schleswig-Holstein rechnen die Fachleute des Katastrophenschutzes mit Schäden in Höhe dreistelliger Millionenhöhe.
Das gesamte Wochenende wird noch erhöhte Pegelstände bringen
Nach einer Auswertung der meteorologischen Entwicklungen in den nächsten Stunden gehen die Fachleute des BSH davon aus, dass die Lage das gesamte Wochenende hinweg angespannt bleibt. In der Kieler Bucht werden auch am Samstag (21. Oktober 2023) Flutpegelstände mit bis zu 1,45 Metern über dem Normalwert erwartet. In der Lübecker Bucht sind es immerhin noch 1,30 Meter und rund um die Insel Rügen zwischen 1,10 und 1,25 Meter über dem Normalwert. In der Nacht zum Sonntag präsentiert sich eine fallende Tendenz, sodass es sämtliche Abweichungen unter einem Meter liegen.
Teile der Nordseeküsten haben Probleme durch Niedrigwasser
Die Sturmflut an der Ostseeküste ist eine Folge erheblicher Luftdruckunterschiede, die einen starken auflandigen Wind mit sich bringen. Im östlichen Bereich der deutschen Nordseeküsten herrscht dagegen ablandiger Wind. Er drückt das Wasser von den Ufern weg und sorgt entlang der Küsten für Niedrigwasser. In einigen Küstenregionen wird der Pegel der Nordsee um rund 1,50 Meter unter den Normalwert fallen. Reisende müssen sich deshalb bis Wochenbeginn auf den Ausfall zahlreicher Fährlinien einstellen. Das gilt sowohl für die Fähren der Deutschen Bahn als auch die in der Region Hamburg von der HADAG betriebenen Fährlinien.
Quelle: BSH, HADAG, Hamburger Verkehrsverbund
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