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Google-Technologien helfen bei der Erforschung von Buckelwalen

Bei einem Forschungsprojekt rund um Buckelwale konnte Google unter Beweis stellen, welchen Stand die künstliche Intelligenz der Suchmaschine bereits aufweist. Sie kann große Datenmengen schneller als jede Forschergruppe auf bestimmte Kriterien analysieren.

Die von der Google-KI ausgewerteten Daten kommen vom HARP-System, welches die Aktivitäten der Buckelwale im Pazifik überwacht. Dafür kommen Unterwasser-Mikrofone zum Einsatz, welche sämtliche im Meer zu hörenden Geräusche aufzeichnen. Viele Standorte der zum HARP-System zählenden Mikrofone sind bereits mehr als ein Jahrzehnt aktiv.

KI von Google war schneller als die Wissenschaftler dachten

Die von HARP gesammelten Audiodateien hatten mittlerweile ein Volumen von mehr als 200 Terabyte. Die manuelle Prüfung einer solchen Datenflut würde selbst beim Einsatz einer größeren Forschergruppe mehrere Jahre dauern. Ann Allan vom Pacific Islands Fisheries Science Center wendete sich deshalb mit der Bitte um Hilfe an Google. Die Programmierer der Google-KI nahmen die Herausforderung an und verblüfften die Wissenschaftler. Die Crawler-Software des Suchmaschinenriesen ist inzwischen so ausgereift, dass die Daten binnen kürzester Zeit analysiert werden konnten. Das ist besonders deshalb bemerkenswert, weil die Buckelwale ihre Gesänge in vielfältiger Weise variieren können. Dadurch ist es sehr schwierig, ihre Laute von den Geräuschen zu unterscheiden, welche menschliche Aktivitäten im Pazifik verursachen. Doch die Google-KI hatte bereits nach einem kurzen Training mit Musterdateien Erfolg und überzeugte außerdem mit einer hohen Trefferrate bei der Erkennung. Damit wird eine Lücke geschlossen, die schon seit längerer Zeit besteht. Die Forscher hatten bisher kaum verwertbare und aussagekräftige Daten zum Verhalten der Buckelwale im Pazifik. Mit der Hilfe der Google-KI sind nun gründliche Auswertungen der HARP-Daten möglich. Die Forscher möchten daraus auch Rückschlüsse ziehen, ob sich das Verhalten der Buckelwale im letzten Jahrzehnt durch die vom Menschen ausgehenden Einflüsse geändert hat.

Wissenswerte Fakten zum Buckelwal

Der Megaptera novaeanglia alias Buckelwal kann bis zu 15 Meter lang werden. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sorgte die Fischerei für eine massive Dezimierung der Bestände. Deshalb wurde im Jahr 1966 ein Fangverbot für den Buckelwal verhängt. Seither haben sich die Populationen erholt. Allein im nördlichen Pazifik, der vom HARP-System untersucht wird, sollen Schätzungen zufolge wieder rund 20.000 Vertreter dieser Walart leben. Die Buckelwale sind in allen Ozeanen heimisch und bevorzugen küstennahe Regionen. Deshalb werden sie gelegentlich auch in den Mündungen größerer Flüsse beobachtet. Im Jahr 2016 konnten Buckelwale sogar im Greifswalder Bodden nachgewiesen werden. Sie zählen sich auf den Meeren und an den Küsten zu den Touristenattraktionen. Dafür sorgen ihre respektable Größe und die Sprünge, bei denen der gesamte Körper über der Wasseroberfläche zu sehen ist. Unter allen Walarten sind die Buckelwale die Art, welche die größte Vielfalt beim Paarungsgesang aufweist. Eine in Australien beheimatete Universität konnte über 600 Unterschiedliche Klänge beim Gesang der Buckelwale nachweisen.

Quelle: fisheries.noaa.gov

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