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Verkaufsstopp für das Augenmedikament „Ala Octa“

Die deutsche Alamedics GmbH hat einen Verkaufsstopp für das Augenmedikament „Ala Octa“ ausgerufen. Grund für den Stopp ist, dass in Spanien mehrere Fälle registriert wurden, bei denen Patienten nach der Versorgung mit „Ala Octa“ ihre Sehkraft auf einem Auge komplett verloren hatten. Mehr als ein Dutzend dieser Fälle von Amaurose wurden von der Medikamentenüberwachung in Spanien offiziell bestätigt. Außerdem gibt es mehrere Dutzend Fälle, bei denen über erhebliche Einschränkungen der Sehkraft nach der Verabreichung des Medikaments berichtet wurde. Die Behörde Aemps hatte darauf bereits im Sommer 2015 reagiert und das Medikament in Spanien vom Markt genommen.

“Ala Octa“ auch im Fokus der französischen Behörde ANSM

Das französische Amt für Medikamentenüberwachung zog im September 2015 mit einem Verkaufsstopp für „Ala Octa“ nach. Inzwischen soll auch ein Fall von Amaurose im Zusammenhang mit dem Medikament in Italien bekannt geworden sein. Das teilte die Alamedics GmbH selbst gegenüber den französischen Behörden mit. Christian Lingenfelder, der Chef der Alamedics GmbH, hatte die Händler selbst davor gewarnt, dass dieses Risiko besteht. Der Hersteller von „Ala Octa“ zeigte sich bisher den Behörden in Spanien gegenüber sehr kooperativ und stellte dem für die weiteren Prüfungen herangezogenen Labor in Spanien Produktproben zur Verfügung.

Was sollte man über Amaurose wissen?

Amaurose ist im ICD-10-Standard mit der Kennung H.54 erfasst. Der Begriff leitet sich vom griechischen „amauros“ ab, der dort als Synonym für dunkel und blind verwendet wird. Im Volksmund wird Amaurose auch als „Schwarzer Star“ bezeichnet, da in diesem Fall überhaupt keine Wahrnehmung von Licht mehr möglich ist. Eine Amaurose geht mit einer kompletten Pupillenstarre einher. Als Ursachen gelten degenerative Veränderungen, Netzhautablösungen, ein durchtrennter Sehnervs, Tumore und verschiedene Formen der Vergiftung. Ein Sonderfall ist die Lebersche Kongenitale Amaurose. Dabei handelt es sich um einen angeborenen Defekt, der das Pigmentepithel der Augennetzhaut betrifft. Den Namen bekam diese Erkrankung nach ihrem Entdecker Theodor Carl Gustav von Leber.

Quelle: AFP, n-tv

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