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Flüchtlingsstrom sorgt für teurere Wohncontainer

Während die Kommunen unter der Last der aufzunehmenden Flüchtlinge bald zusammen brechen und sich ihre Kosten massiv erhöhen, gibt es einige Branchen, die genau aus dieser Situation gewaltigen Profit ziehen. Die Hersteller und Händler von Wohncontainern nutzen die rasant gestiegene Nachfrage gnadenlos aus. Das belegt eine Umfrage, die im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks bei den Kommunen durchgeführt wurde. Die Vorgehensweise der Produzenten der Wohncontainer wird von den Kommunen als „verantwortungslos“ und „unanständig“ bezeichnet.

Wie haben sich die Preise der Container 2015 entwickelt?

Noch gibt es zwischen den einzelnen Anbietern erhebliche Unterschiede. Fakt ist jedoch, dass durchweg alle Hersteller ihre Preise erheblich angehoben haben. Die „harmloseren“ Preiserhöhungen bewegen sich bei etwa dreißig Prozent binnen eines halben Jahres. Der Großteil der Hersteller schlägt im Vergleich zum Preis vom späten Frühjahr 2015 inzwischen schon fünfzig Prozent auf. Ähnlich sieht es bei den Anbietern von Mietcontainern aus. Hier wurde der NDR auf ein Unternehmen hingewiesen, das seine Preise seit Jahresbeginn 2015 verdreifacht hat.

Noch schlimmer ist für die Kommunen die Tatsache, dass es kaum noch verfügbare Mietcontainer zum Kauf oder zur Miete gibt. Momentan bewegen sich die durchschnittlichen Lieferzeiten bei sechs bis acht Monaten. Die Tendenz ist steigend. Das heißt für die Kommunen, dass sie statt der Wohncontainer in Basisausführung zu teureren Versionen greifen müssen. Mittlerweile liegt in Norddeutschland der Preis pro Quadratmeter Fläche in einem Wohncontainer bei stolzen 2.400 Euro. Nach Angaben des Niedersächsischen Städtebunds haben sich die Quadratmeterpreise an einigen Orten im letzten halben Jahr deshalb verfünffacht.

Wie soll der Bedarf künftig gedeckt werden?

Die Hersteller der Wohncontainer sind mittlerweile an den Grenzen ihrer Produktionskapazitäten angelangt. Das gab der Chef des Branchenverbands in einem Interview zu Protokoll. Bei den Containerprozenten läuft die Herstellung inzwischen rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Inzwischen werden bereits Liefertermine für den Sommer 2016 vergeben. Die Kommunen müssen sich also nach anderen Alternativen umschauen. Hier erweist sich die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover als innovativ. Dort fehlt ohnehin günstiger Wohnraum. Deshalb haben sich die Stadtplaner überlegt, dass eine nachhaltige Lösung besser wäre: Sie wollen Gebäude in Holzbauweise errichten, die auch nach dem Ende der Flüchtlingsströme als Dauerwohnungen genutzt werden können.

Quelle: NDR

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