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Unterbringung von Flüchtlingen bereitet immer mehr Probleme

Die rasant steigende Zahl ankommender Flüchtlinge stellt viele deutsche Kommunen vor fast unlösbare Herausforderungen. Das zeigt aktuell ein Blick nach Leipzig, wo für die nächsten Wochen rund 500 Flüchtlinge behelfsmäßig in einem Sportzentrum untergebracht werden müssen. Dabei handelt es sich um die Ernst-Grube-Halle, in der am Wochenende die ersten Flüchtlinge bereits eingetroffen sind. Selbst die Flüchtlinge zeigten sich erschrocken über die dort angetroffenen Bedingungen, denn im Rahmen der Vorbereitungen konnten in der Eile lediglich 500 Feldbetten im Rondell der Sporthalle aufgestellt werden. Unterstützt wurden die Leipziger dabei vom tschechischen THW.

Zahlreiche Helfer sind in der Ernst-Grube-Halle aktiv

Die Notunterkunft in der Ernst-Grube-Halle wird gemeinsam vom Leipziger Flüchtlingsrat und den Johannitern betreut. Bei der Ankunft der ersten Flüchtlinge am Samstag war auch ein Notarzt mit vor Ort. Unter den ersten Ankömmlingen befanden sich auch Familien mit kleinen Kindern. Gerade für sie wird es schwierig in der Halle, in der die engen Reihen der Feldbetten bisher nicht einmal mit einem Sichtschutz in einzelne Bereiche unterteilt werden konnten. Sonja Brogatio, eine Mitarbeiterin des Leipziger Flüchtlingsrats, sorgt sich vor allem darum, wie die Frauen unter den Flüchtlingen mit den Bedingungen in der Sporthalle zurechtkommen werden. Sie kritisiert in einem Pressestatement die Stadtverwaltung, von der die Betreuung der Flüchtlinge offenbar komplett den ehrenamtlichen Helfern überlassen wird.

Selbst das Studentenwerk der Uni Leipzig hilft den Flüchtlingen

In mehreren Statements der Helfer wurde das „organisatorische Chaos“ vor Ort bemängelt. Die komplette Essensversorgung hat inzwischen das Studentenwerk der Uni Leipzig übernommen. Für die Johanniter ist das eine Erleichterung, denn sie müssen „nur noch“ für den Transport der Mahlzeiten von der nebenan befindlichen Mensa des Sportcampus zur Ernst-Grube-Halle sorgen. In der Halle selbst wurden Zelte aufgestellt, in die sich beispielsweise Mütter zum Stillen der Babys zurückziehen können. Eines der Zelte dient als provisorischer Gebetsraum. Noch unerträglicher war nach der Ankunft der ersten Flüchtlinge die Versorgung mit sanitären Einrichtungen. Am Sonntag standen für mehrere Hundert Menschen gerade einmal sechs Duschen zur Verfügung. Wer den Flüchtlingen helfen möchte, sollte sich an den Leipziger Flüchtlingsrat wenden, von dem alle Hilfsmaßnahmen vor Ort koordiniert werden.

Quelle: LVZ

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