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2015 in Deutschland mehr Asylbewerber als erwartet

Bisher wurde davon ausgegangen, dass in Deutschland bis zum Jahresende 2015 etwa 450.000 Asylbewerber versorgt werden müssen. Nun wurden in einem Statement von Thomas de Maizière neue Zahlen genannt. Danach geht das Bundesinnenministerium davon aus, dass 2015 insgesamt bis zu 800.000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen könnten. Das wäre in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland die bisher höchste verzeichnete Anzahl von Asylbewerbern.

Die Zahlen der Asylbewerber in den letzten Jahren

Die Schwelle von 400.000 wurde bisher nur einmalig überschritten und das war im Jahr 1992 der Fall. Danach sorgte eine drastische Verschärfung der Asylgesetze für einen Rückgang der Asylbewerberzahlen. Die wenigsten Asylbewerber gab es danach im Jahr 2008, wo gerade einmal rund 28.000 Anträge registriert wurden. Zahlreiche Krisenherde in aller Welt sorgten dafür, dass die Anzahl der Asylbewerber danach wieder rasant angestiegen ist. Im Jahr 2013 waren es bereits 127.000 Anträge und 2014 wurden rund 200.000 Anträge gezählt.

Welche Konsequenzen haben die steigenden Flüchtlingszahlen?

Bund und Länder sind jetzt schon mit der Unterbringung der Flüchtlinge überfordert. Das zeigte erst am letzten Wochenende ein Blick nach Leipzig. Vielerorts steigt die Missbilligung einiger deutschen Bürger die zentrale Unterbringung der Flüchtlinge, wie einige Brandanschläge auf Flüchtlingsheime belegen.

Auch die Behörden haben inzwischen mit massiven Schwierigkeiten zu kämpfen. Beim zuständigen Bundesamt warten mittlerweile rund 250.000 Asylanträge auf Bearbeitung. Dadurch verlängert sie die Bearbeitungszeit erheblich. Für das deutsche Sozialsystem entstehen Belastungen, die sich daraus ergeben, dass die Flüchtlinge während der Zeit der Bearbeitung ihrer Asylanträge keiner Arbeit nachgehen dürfen. Das bedeutet, dass angesichts der erhöhten Prognosen die Abläufe bei der Bearbeitung so schnell wie möglich geändert werden müssen. Deshalb machte Thomas Oppermann, der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, auch bereits die Forderung nach „unkonventionellen Maßnahmen“ auf.

Quelle: Focus

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