Die Übernahme von
Was hat Amazon durch den Aufkauf von MGM bekommen?
Der Kaufpreis für Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) setzt sich aus den Sachwerten des Filmstudios und dem Wert der seit 1924 bestehenden Marke sowie der vorhandenen Film- und Serienbibliothek zusammen. Der geschätzte Wert der mit der Übernahme der Bibliothek verbundenen Urheberrechte liegt bei rund 3,4 Milliarden Dollar. Dazu zählen die Rechte an rund 17.000 Episoden von TV-Serien sowie etwa 4.000 Fernseh- und Kinofilmen. Die Filmpalette umfasst beispielsweise die 1925er Verfilmung von „Ben Hur“ (plus die Neuverfilmung aus dem Jahr 1959) und die Verfilmung der Operette „Die lustige Witwe“ (1925). MGM-Erfolgsfilme der neueren Zeit sind unter anderem „James Bond 007: Skyfall“ (2012) und „James Bond 007: Spectre“ (2015), einige Filme der „Hobbit“-Reihe (2012, 2013 und 2014) sowie die zweite Neuverfilmung von „Ben Hur“ aus dem Jahr 2016. Ebenfalls zum Portfolio von MGM gehören „Rocky Balboa“ (2006), „RoboCop“ (1987) und „Schnappt Shorty“ (1995) sowie „Der rosarote Panther“ Teil 1 und 2 (2006 und 2009).
Zahlen und Fakten rund um die Geschichte von MGM
Der Name Metro-Goldwyn-Mayer leitet sich aus dem Namen der drei Studios ab, die sich für die Gründung von MGM zusammenschlossen. Dabei handelte es sich um die Metro Pictures Corporation, die Goldwyn Picture Corporation und die Studios von Louis B. Mayer Pictures. Ähnlich umfangreiche Produktionskapazitäten besaß zu diesem Zeitpunkt lediglich die 1912 gegründete Paramount Pictures Corporation, die sich bis heute zu den TOP 5 der bedeutendsten Filmstudios in Hollywood zählen darf. Die ersten großen Erfolge hatte MGM der geschickten Projektauswahl und dem Hang zum Perfektionismus von Irving Thalberg zu verdanken. Er führte bei Metro-Goldwyn-Mayer auch eine Qualitätskontrolle durch die Nutzung von Previews ein.
Wie ging die Geschichte von Metro-Goldwyn-Mayer weiter?
Nach dem Ende des II. Weltkriegs konnte MGM nicht an die vorherigen Erfolge anknüpfen. Auch Kirk Kerkorian versuchte vergeblich, die eigenständige Existenz der Studios zu retten. Deshalb wurde MGM im Jahr 2005 an Sony verkauft. Doch auch die Bemühungen von Sony scheiterten, was inmitten der Übernahmeverhandlungen mit Spyglass eine Insolvenzanmeldung nach sich zog. Dennoch kam es zu einer Fusion. Der Sypglass-Chef Gary Barber schaffte es mit drastischen Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen sowie der Produktion erfolgreicher Filme, dem Unternehmen zu einer soliden wirtschaftlichen Basis zu verhelfen. Er schuf damit die ersten Grundlagen für den Preis, den Amazon nun für die Übernahme von MGM zahlen musste.
Quelle: US SEC, Amazon, MGM
Weitere Meldungen
Filmfestspiele Berlin: Personelle Veränderungen angekündigt
Deutscher Radiopreis verliehen
„Saturday Night Fever“ Anzug bringt 260.000 Dollar