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Tunesien-Urlauber verunsichert

Obwohl Tunesien bereits im März 2015 Ziel von Anschlägen war, blieb das Land bei den Deutschen ein beliebtes Reiseziel. Nach den jüngsten Anschlägen, bei denen die Strände zweier Hotels attackiert wurden und ersten Angaben zufolge mindestens 28 Personen ums Leben kamen, darunter auch Deutsche, stellt sich Urlaubern die Frage, wie sie sich jetzt verhalten sollen.

Rückreise aus Tunesien – die meisten Anbieter sind kulant

Wer seinen Urlaub in Tunesien vorzeitig abbrechen will, kann derzeit auf die Kulanz der meisten Reiseveranstalter setzen. So erklärte TUI, zu dem eines der betroffenen Hotels gehört, dass man die Abreise für Urlauber organisiere, die vorzeitig das Land verlassen wollen. Es gibt zudem eine kostenlose Hotline unter 0511 – 567 8000 für die Urlauber. Außerdem erklärte der Reiseveranstalter, dass sich derzeit rund 3.800 TUI-Kunden in Tunesien befinden. Man beobachte die Situation vor Ort sehr genau, stehe in ständigem Kontakt mit Behörden und örtlicher Reiseleitung. Zudem wurde der Krisenstab des Veranstalters aktiviert, um die Gäste direkt vor Ort zu unterstützen.

Dertour-Kunden sollen nach Unternehmensangaben ihren Urlaub ebenfalls abbrechen können. Allerdings sollten sie sich direkt an den Reiseleiter wenden. Der organisiert dann die Rückreise, wobei der Rückflug nach Deutschland über die Service-Zentrale gebucht wird. Zudem besteht die Möglichkeit, kostenfrei mit Rail & Fly weiter zu reisen, wenn der Flieger nicht in den Heimatort geht. Generell erklärt Dertour, dass man die Abreise nicht auf eigene Faust organisieren sollte. Dann könne es später zu Problemen bei der Kostenübernahme kommen. Außerdem gilt, dass die Sonderregelungen derzeit nur für Reisen nach Tunesien gelten, die umliegenden Länder sind ausgeschlossen.

Auch bei L’TUR hat man auf die Anschläge reagiert. Alle Pauschalreisekunden, die bis zum Dienstag, den 30.06.2015, nach Tunesien reisen wollen, werde man aktiv kontaktieren, hieß es. Man wolle ihnen die kostenfreie Umbuchung oder Stornierung anbieten. Aber auch Kunden, die erst zu einem späteren Zeitpunkt abreisen und sich bei L’Tur melden, sollten sich keine Sorgen machen, man werde hier Kulanz zeigen.

Gratis Stornierung für Tunesien-Reise?

Bei TUI heißt es, dass Kunden, die diesen Sommer eine Reise nach Tunesien gebucht haben, diese bis zum 15. September kostenfrei stornieren oder umbuchen können. Bei Dertour gibt es kostenfreie Umbuchungen und Stornierungen für diejenigen Kunden, die in den nächsten 14 Tagen eine Tunesien-Reise geplant haben. Weiter will man die Kontingente in anderen Urlaubsregionen aufstocken, um den Kunden Alternativen anzubieten, wie Pressesprecherin Anne Schmidt erklärte.

Aktuelle Ausweichmöglichkeiten sind die Türkei und Bulgarien. Aber auch die Angebote auf Ibiza und Mallorca sollen ausgeweitet werden. Darüber hinaus will man bei Dertour auch Ziele anbieten, die man mit dem Auto erreichen kann, wie Italien und Österreich.

Bei der Thomas Cook AG gibt es eine kostenfreie Umbuchung und Stornierung, wenn der Abflug bis einschließlich 24. Juli 2015 geplant ist. Betroffen davon sind alle Tunesienreisen nach Tunis, Djerba und Enfidha.

Bei L’Tur gilt die Frist zunächst nur bis zum Abflugdatum 30.06.2015. Generell gilt: Solange das Auswärtige Amt keine Reisewarnung herausgibt, sind kostenfreie Umbuchungen oder Stornierungen seitens des Reiseveranstalters nicht verpflichtend, sondern lediglich Kulanz. Sobald die Reisewarnung aber da ist, müssen die Veranstalter kostenfrei umbuchen oder stornieren lassen. Bisher ist aber keine Reisewarnung herausgegeben worden, es heißt lediglich, dass „nähere Einzelheiten zum Anschlag auf ein Touristenhotel in Sousse noch nicht bekannt seien“. Das Auswärtige Amt empfiehlt deshalb lediglich ein „besonders umsichtiges“ Verhalten.

Quelle: Focus

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