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Thomas Cook will sich von Fluglinien trennen

Der Reiseveranstalter Thomas Cook will das Fluggeschäft aufgeben und sich von den insgesamt 103 Flugzeugen trennen – und damit auch von der deutschen Airline Condor. Von der Entscheidung sind 9.000 Mitarbeiter betroffen.

Thomas Cook ist Europas zweitgrößter Reiseveranstalter. Er will jetzt alle Fluglinien, darunter auch die deutsche Condor, verkaufen. Wie Christoph Debus bestätigte, habe man bereits „mehrere Investmentbanken beauftragt, diesen Prozess aktiv zu begleiten“. Allerdings herrsche kein Zeitdruck, so dass der Verkauf sich über mehrere Monate erstrecken könnte.

103 Flugzeuge werden verkauft

Zur Flotte von Thomas Cook gehören insgesamt 103 Flugzeuge. Die Gerüchte, dass sich der Reiseveranstalter von seiner Airline-Sparte trennt, halten sich schon seit Monaten. Bisher hatte der Konzern diese aber immer wieder dementiert, bis sie jetzt doch bestätigt wurden.

Debus erklärte, dass es sich um „eine strategische Entscheidung“ handele. Der Konzern wolle sich auf „seine eigenen Hotels und die Digitalisierung der Vertriebswege konzentrieren“ und bestehende Schulden abbauen. Für die Kunden solle sich laut Debus nichts ändern. Insbesondere „Condor wird weiterhin die Flüge wie geplant durchführen“.

Mitarbeiter haben laut Thomas Cook nichts zu befürchten

Für die Zukunft wolle man mit Investoren eine Kooperation vereinbaren, um die Gäste des Reiseveranstalters auch künftig zu ihren Zielen zu bringen. Allerdings sei noch nicht klar, ob die drei Airlines des Konzerns in Deutschland, Skandinavien und Großbritannien zusammen oder in Teilen verkauft werden.

Keine Sorgen machen müssen sich laut Debus die Mitarbeiter. Er sprach davon, dass die Airline-Sparte des Konzerns jedes Jahr Gewinne erzielt hat, selbst im letzten Jahr, das allgemein als schwierig gilt. So konnte die Airline-Sparte von Thomas Cook 2018 einen operativen Gewinn von 129 Millionen britischen Pfund erreichen. Das sind umgerechnet rund 147 Millionen Euro. Darauf könne man laut Debus auch weiter aufbauen. Er sprach davon, dass „ein strategischer Investor das Geschäft besser weiter entwickeln“ kann. Rund 4.000 der 9.000 Beschäftigten bei der Thomas Cook Airline-Sparte arbeiten für die deutsche Condor, die ihren Hauptsitz in Frankfurt hat.

Thomas Cook mit Konzernverlusten

Der Reiseveranstalter konnte im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember seinen Umsatz um ein Prozent auf 1,66 Milliarden Pfund steigern, obwohl dieses Quartal stets als schwach bezeichnet wird. Operativ jedoch wurden Verluste von 60 Millionen Pfund erwirtschaftet. Trotzdem hält Thomas Cook an seinen Prognosen für das Gesamtjahr fest.

Im letzten Jahr war der operative Gewinn des Konzerns um ein Fünftel auf 250 Millionen Pfund regelrecht eingebrochen. Vor allem das Fernreisegeschäft schwächelte aufgrund des heißen Sommers 2018. Viele Urlauber blieben angesichts der hohen Temperaturen lieber in der Heimat.

Quelle: dpa

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