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Terroranschlag in München: Neun Tote, 16 Verletzte – Update

Beim gestrigen Terroranschlag in München kamen mindestens neun Menschen ums Leben, 16 weitere wurden verletzt. Das ist der aktuelle Stand (06:00, 23.07.2016). Nach wie vor unklar ist, ob es sich um einen Terroranschlag oder einen Amoklauf handelte. Zunächst ging die Polizei von einem Amoklauf aus, später sprach sie von einer Terrorlage, vor allem weil man von bis zu drei mutmaßlichen Tätern sprach. Mittlerweile ist anzunehmen, dass ein 18-jähriger Deutsch-Iraner die Tat alleine begangen haben soll. Rückschlüsse zu Amoklauf oder Terroranschlag lassen sich aber noch nicht ziehen.

Das Sicherheitskabinett in Berlin kommt heute unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel zusammen und will über die Lage in München beraten. Bayerns Ministerpräsident Seehofer ordnete für den ganzen Tag Trauerbeflaggung an allen staatlichen Dienstgebäuden an.

Polizei in München will am Mittag weitere Pressekonferenz geben

Über die neuesten Erkenntnisse in den Ermittlungen will die Polizei München heute Mittag eine weitere Pressekonferenz abhalten. Zuvor hatte sie sich bei den mehr als 2.300 Einsatzkräften der vergangenen Nacht bedankt.

Der 18-jährige Schütze ist tot. Bisher jedoch bleiben Motiv und Hintergründe der Tat weiter unklar. Das sieht lediglich Frankreichs Präsident Hollande anders, der von einem „terroristischen Anschlag“ in München sprach. Er sicherte Deutschland Frankreichs Unterstützung zu. Noch im Laufe des Tages will Hollande zudem mit Kanzlerin Merkel sprechen. Bundespräsident Joachim Gauck reagierte noch in der Nacht mit Entsetzen auf die Bluttat von München. US-Präsident Obama versprach ebenfalls seine Unterstützung für Deutschland.

Über 20 Opfer in München

Nach aktuellem Kenntnisstand hat sich der Todesschütze selbst erschossen, nachdem er neun weitere Menschen mit sich in den Tod riss. 13 Leicht- und drei Schwerverletzte wurden noch in Krankenhäusern behandelt.

Unter anderem erhielt die Polizei München Unterstützung von der GSG 9, der Anti-Terror-Einheit der deutschen Bundespolizei. Der mutmaßliche Täter lebte laut Polizeipräsident Hubertus Andrä bereits seit über zwei Jahren in München. Etwa ab ein Uhr heute Nacht konnten auch die öffentlichen Verkehrsmittel in München den Betrieb wieder aufnehmen.

Bundesinnenminister De Maizière musste aufgrund der aktuellen Lage in München seinen Urlaub erneut unterbrechen. Nachdem er nach dem Fall in Würzburg bereits aus seinem Urlaub zurückkam, befand er sich gestern Abend auf dem Weg in die USA, drehte jedoch sofort nach der Landung wieder um.

Schwierige Berichterstattung in München

Wie schwierig in einer solchen Lage die Berichterstattung ist, zeigten die immer wieder aufkommenden Zahlen, die sich teils drastisch unterschieden. So war zwischenzeitlich von über 20 Verletzten die Rede, dann wieder nur von zehn Verletzten. Auch die Zahl der Täter konnte erst weit nach Mitternacht tatsächlich bestimmt werden. Trotzdem sind Experten voller Lob für den Einsatz der Polizei in München. Sie habe souverän reagiert, schnell Kräfte zusammengezogen, Hilfe bei anderen Einheiten und Landkreisen angefordert und die Bevölkerung über Twitter- und Facebook-Accounts sehr gut auf dem Laufenden gehalten.

Ähnlich wie bei den Anschlägen von Paris oder in Belgien gab es auch bei den Terroranschlägen in München wieder ein großes Interesse in den sozialen Medien. Unter dem Hashtag „PrayforMunich“ bzw. „PrayforGermany“ wurden zahlreiche Bilder in den Farben der deutschen Flagge hochgeladen und das Mitgefühl mit den Opfern und Angehörigen betont. Der Hashtag „offeneTuer“ sollte zeigen, wo gestrandete Reisende, Anwohner und Co. unterkommen konnten, die aufgrund des eingestellten öffentlichen Nahverkehrs nicht mehr nach Hause kamen. Die Polizei bedankte sich auch für diese selbstlosen Taten der Münchner Bürger. Facebook selbst hat seinen Safety Check wieder aktiviert, so dass man sich schnell und einfach informieren konnte, ob Freunde und Familie in Sicherheit waren.

Quelle: Tagesschau

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