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Studie belegt: Neue Stromzähler verursachen Fehler

Wissenschaftler aus den Niederlanden haben bei einer Studie die Messgenauigkeit moderner Stromzähler, auch Smart-Meter genannt, unter die Lupe genommen. Die von Frank Leferink, Cees Keyer und Anton Melentjev ermittelten Ergebnisse sind erschreckend: Mehr als die Hälfte der geprüften Smart-Meter weisen gravierende Messfehler auf. Wissenswert ist, dass Stromzähler dieser Bauart auch in Deutschland inzwischen massenhaft zum Einsatz kommen. Der Grund dafür ist ein Gesetz, welches den Bundestag im Sommer 2016 passierte. Noch ist der Einbau jedoch nicht für alle Arten von Stromkunden Pflicht.

Stromzähler liefern positive und negative Abweichungen

Ein zu niedriger Stromverbrauch wurde von den Smart-Metern erfasst, welche mit einem Hall-Sensor arbeiten. Er bewirkt eine potentialfreie Strommessung, bei welcher allerdings nichtlineare Ströme einer Korrektur bedürfen. Diese scheint bei den Smart-Metern nicht optimal zu funktionieren, denn vor allem beim Betrieb von dimmbaren Energiesparlampen und LED-Leuchten traten erhebliche Negativabweichungen auf, die bei einzelnen Modellen der Smart-Meter bis zu 42 Prozent betrugen. Bei den Modellen mit Rogowski-Spulen trat das genaue Gegenteil auf. Bei den Luftspulen ohne ferromagnetischen Kern, die auf einer Idee von Arthur Prince Chattock beruhen und vom Namensgeber Walter Rogowski dokumentiert wurden, fielen die Messergebnisse in den Tests der Niederländer viel zu hoch aus. Die Abweichungen betrugen bei einzelnen Modellen bis zu 582 Prozent.

Was sollten betroffene Kunden jetzt tun?

Wer solche Abweichungen bei der Messung des Stromverbrauchs direkt nach dem Austausch der Stromzähler bei sich beobachtet, sollte umgehend seinen Stromversorger um eine Überprüfung der Smart-Meter bitten. Das Schadenspotential ist auch in Deutschland bereits sehr hoch, da mittlerweile nach Schätzungen der Branche etwa sechs Millionen der intelligenten Stromzähler im Einsatz sind. Werden Messfehler bei der Prüfung bestätigt, ist eine Korrektur der Stromrechnungen notwendig. Wer durch die falsche Erfassung zu viel bezahlt hat, kann sein Geld vom Stromversorger zurückfordern. Die Abweichung bei der Messung lässt sich durch den Probebetrieb mit verschiedenen Geräten und Leuchtmitteln durch Vergleichsmessungen mit anderen Stromzählern ermitteln. Wo das nicht möglich ist, kann der Stromverbrauch alternativ anhand der durchschnittlichen Verbräuche aus den vorangegangenen Abrechnungsperioden verrechnet werden.

Quelle: Electromagnetic Compatibility Magazine

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