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Streikbedingte Ausfälle bei der Lufthansa am 2. September 2022

Airplane landing at sunset

Bei der Lufthansa gibt es Einschränkungen und Ausfälle durch Mitglieder/-innen der Pilotenvereinigung Cockpit.

Die Ankündigung für einen Pilotenstreik bei der Lufthansa kam in einer offiziellen Pressemeldung der Pilotenvereinigung Cockpit. Als Grund für den Warnstreik gibt die Gewerkschaft die erneut gescheiterten Verhandlungen am Mittwoch an. Der Streik soll in der Nacht vom 01. September zum 2. September 2022 um Mitternacht beginnen und 24 Stunden dauern. Fluggäste müssen nach den bisherigen praktischen Erfahrungen bei den Folgen solcher Streiks auch am Samstag noch mit Einschränkungen und Verspätungen rechnen.

Lufthansa will Flugplan vorbereitend anpassen

Auch wenn die Streikankündigung sehr kurzfristig kam, will es die Lufthansa schaffen, im Laufe des Donnerstags den Flugplan entsprechend anzupassen. Das geht aus Hinweisen des Unternehmens auf der eigenen Website mit aktuellen Fluginformationen hervor. Bis zum Abend sollen sämtliche notwendigen Flugannullierungen publiziert werden. Fluggäste, zu denen im Rahmen der Buchung Kontaktdaten hinterlegt wurden, erhalten automatisch per Mail oder SMS entsprechende Informationen. Ebenfalls wegen der Kurzfristigkeit der Mitteilung über den Pilotenstreik kann die Lufthansa nicht in jedem Fall noch heute Ersatzangebote machen. Wer binnen 18 Stunden nach der Erstmitteilung kein Umbuchungsangebot erhalten hat, soll sich selbst auf dem Buchungsportal der Lufthansa informieren und auch selbst eine individuelle Umbuchung vornehmen. Allein diese Bitte der Airline deutet darauf hin, welchen Umfang die durch den Pilotenstreik verursachten Flugausfälle haben werden.

Forderungen und Angebote liegen weit auseinander

Die Forderungen, die von der Vereinigung Cockpit mit dem Pilotenstreik durchgesetzt werden sollen, belaufen sich auf eine Entgelterhöhung um 5,5 Prozent noch im Jahr 2022. Ab dem kommenden Jahr sollen die Entgelte der Pilotinnen und Piloten automatischen Prozentsatz steigen, der vor der jeweils offiziell ermittelten Inflationsrate abhängig ist. Das wird für die Lufthansa mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sehr teuer, denn auch in den nächsten Monaten rechnen Wirtschaftsexperten mit einer hohen Inflationsrate. Ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamts zufolge lag sie im August 2022 bei 7,9 Prozent (harmonisiert 8,8 Prozent) und könnte im Herbst die 10-Prozent-Marke erreichen oder sogar überspringen. Vor allem Kraftstoff- und Energiepreise (plus 35,6 Prozent) und Nahrungsmittel (plus 16,6 Prozent) tragen dazu bei. Im September 2022 kommt der Wegfall der staatlichen Stützungen für ÖPNV-Tickets und Kraftstoffpreise hinzu. Die Lufthansa stimmt den Cockpit-Forderungen vor allem mit Blick auf den automatischen Inflationsausgleich unter Verweis auf die daraus resultierenden Zusatzkosten nicht zu.

Vereinigung Cockpit fürchtet Unterlaufung der Tarifverträge

Doch die Pilotenvereinigung Cockpit plagt noch eine andere Sorge. Bis zur Coronakrise gab es eine Vereinbarung über eine Mindestanzahl von Flugzeugen (325 Stück), auf denen nur die Pilotinnen und Piloten eingesetzt werden durften, die unter den Gültigkeitsbereich des Tarifvertrags zwischen der Lufthansa und Cockpit fallen. Diese Vereinbarung wurde seitens der Lufthansa gekündigt und es gibt Hinweise darauf, dass die Tarifverträge durch die Unterstellung zahlreicher Flugzeuge unter die Zuständigkeit einer neuen Airline mit Tarifverträgen mit deutlich schlechteren Bedingungen für die Angestellten unterlaufen werden sollen. Es muss also nicht wundern, dass es bei der Urabstimmung der Pilotenvereinigung Cockpit eine extrem hohe Zustimmung für den Pilotenstreik gegeben hat.

Quelle: Pilotenvereinigung Cockpit, Lufthansa, Statistisches Bundesamt

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