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Spanien schiebt die Wirtschaft mit Steuergutschriften an

Bislang hat die spanische Regierung die Filmbranche ein wenig stiefmütterlich behandelt. Nun wurde offenbar erkannt, dass die Filmemacher aus aller Welt ordentliche Mengen Geld ins Land bringen und für Arbeitsplätze sorgen können. Spanien zählt sich ab sofort ebenfalls zu den Ländern, in denen es satte Steuervorteile für größere Produktionen gibt. Dabei gibt es jedoch erhebliche Unterschiede beim Umfang der Förderungen, die davon abhängig sind, ob auf dem spanischen Festland oder den Kanarischen Inseln gedreht wird.

Welche Förderungen bekommen Produzenten künftig in Spanien?

Miguel Ferre Navarrete, der Chef der spanischen Filmkommission, kündigte zu Wochenmitte an, dass Produzenten aus dem Ausland, die sich für Drehorte auf dem spanischen Festland entscheiden, künftig Steuergutschriften von 15 Prozent bis zu einem Höchstbetrag von 2,5 Millionen Euro erhalten. Werden Filme von ausländischen Studios auf den Kanarischen Inseln gedreht, gibt es Steuergutschriften in Höhe von 35 Prozent. Die maximale Höhe der Förderung wurde hier auf 4,5 Millionen Euro festgelegt. Die Steuergutschriften erhalten die Produzenten in Spanien zwischen sechs und zwölf Monaten nach dem Ende des Steuerjahrs, nachdem ein Wirtschaftsprüfer die Abrechnungsunterlagen geprüft hat. Noch steht allerdings nicht genau fest, für welche Arten von Ausgaben es die Steuergutschriften geben wird. Das muss in den nächsten Wochen noch zwischen dem spanischen Finanzministerium und den Vertretern der Unterhaltungsbranche ausgehandelt werden. Lukrativ ist Spanien als Drehort allemal. So besitzt Spanien beispielsweise rund 2.500 Burgen, an denen vor allem die Macher historischer Filme ihre helle Freude haben dürften.

Welche Vorbilder hat Spanien bei den Steuergutschriften für Filmproduktionen?

Frankreich hat das Einnahmepotential der geförderten Filmproduktionen aus dem Ausland schon lange erkannt. Dort sind die Grenzen der Förderung mit bis zu 20 Millionen Euro pro Filmprojekt sogar deutlich höher. Eine mit 35 Prozent extrem hohe prozentuale Steuergutschrift, wie sie Spanien für Produktionen auf den Kanarischen Inseln festgelegt hat, kann Frankreich allerdings nicht bieten. Auch Großbritannien gehört zu den Ländern, in denen die Studios aus dem Ausland mit Förderungen rechnen dürfen. Jedoch hat sich Großbritannien auf Aufträge zur digitalen Nachbearbeitung des Filmmaterials beschränkt. Welche Wirkung die Steuervorteile haben können, zeigte sich erst vor wenigen Wochen in Australien. Ein Zuschuss von rund 20 Millionen Dollar und ein spezieller Tarifvertrag für alle lokal benötigten Fachkräfte sorgten dafür, dass „Pirates of the Caribbean – Dead Man Tell No Tales“ seit Mitte Februar 2015 in Helensvale an der Nordostküste Australiens gedreht wird.

Quelle: Variety

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