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Sozialreport der IG Metall zur Lage in der Automobilbranche

Die für die Automobilbranche zuständige IG Metall hat in einer Studie die Situation der Beschäftigten im „Automobilcluster Leipzig“ unter die Lupe genommen. Die Erkenntnisse über die rund 18.000 in der Region in der Automobilbranche Tätigen sind teilweise erschreckender Natur. Nebenher brachte die Studie zum Vorschein, dass es in der sächsischen Metropole noch immer eine hohe Arbeitslosenquote und ein niedriges Lohnniveau gibt. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass hier die Anzahl der Leiharbeiter im Vergleich zum Bundesdurchschnitt sehr hoch ist. Dabei benennt die IG Metall in ihrem Sozialreport vor allem die Werke von Porsche und BMW, wo die Anzahl der beim Betreiber fest angestellten Arbeiter im Vergleich zur Anzahl der Leiharbeiter sehr gering ist. Deshalb fordert die IG Metall, dass ihre Tarifverträge dort künftig auch auf die Leiharbeiter und produktionsnahen Dienstleister angewendet werden.

Welches Lohnniveau hat die IG Metall im Sozialreport ermittelt?

Die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten im „Automobilcluster Leipzig“ benötigt eine solide Ausbildung, arbeitet am Fließband in Leistung und muss noch dazu Schichten machen. Mit rund 51 Prozent bekommt mehr als die Hälfte der Leiharbeiter dafür ein monatliches Bruttoentgelt von maximal 1.750 Euro. Knapp zwölf Prozent der befragten Leiharbeiter erhalten Bruttoentgelte zwischen 1.751 und 2.000 Euro. Bei den Angestellten in befristeten Beschäftigungsverhältnissen erhalten knapp 32 Prozent Bruttoentgelte von 1.750 Euro oder weniger. Bei knappen 28 Prozent der befristet Beschäftigten beträgt das monatliche Bruttoentgelt zwischen 1.751 und 2000 Euro. Gerade einmal rund sieben Prozent verdienen zwischen 2.001 und 2.500 Euro. Der Anteil der Leiharbeiter in diesem Lohnbereich wird von der IG Metall im Sozialreport mit 2,6 Prozent ausgewiesen.

Traurige Tatsache: Viele der Arbeiter sind Hartz IV-Aufstocker

Bei der Befragung durch die IG Metall haben rund acht Prozent der Probanden angegeben, ergänzende Sozialleistungen beziehen zu müssen. Bei einem Teil ist es Wohngeld, andere Gruppen von Befragten müssen ihr monatliches Einkommen sogar durch Zuschüsse von der Arge als Hartz IV-Aufstocker ergänzen lassen. Und dabei handelt es sich durchweg um Vollzeitbeschäftigte. Kritisiert wird außerdem, dass sich die genannten Lohnbereiche nur durch die gewährten Schichtzuschläge und Leistungsprämien erzielen lassen. Das nach den Arbeitsverträgen gezahlte Festgehalt liegt aktuell weit darunter. Bei vielen Beschäftigten im „Automobilcluster Leipzig“ werden nicht einmal die geleisteten Überstunden separat abgegolten. Das betrifft rund zwölf Prozent der von der IG Metall für den Sozialreport Befragten.

Quelle: IG Metall Sozialreport Automobilbranche

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