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Kita-Tarifstreit geht in die nächste Runde

Im mittlerweile als verfahren geltenden Kita-Tarifstreit steht die Neuaufnahme der Verhandlungen kurz bevor. Doch die Zeichen stehen auf Sturm, nachdem die Arbeitgeber Nachbesserungen abgelehnt haben. Lediglich im Volumen der Schlichtungsempfehlung seien Nachbesserungen möglich, erklärte Thomas Böhle der Deutschen Presse-Agentur gegenüber am Sonntag in Berlin. Der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) schließt damit eine Lösung in dem festgefahrenen Tarifstreit nahezu aus. Dabei hatten sich die Spitzenvertreter von VKA und den Gewerkschaften Verdi, GEW und des Beamtenbunds dbb erst für heute in Hannover verabredet, um eine Lösung im Tarifstreit zu finden.

Verdi enttäuscht von VKA-Aussagen zum Kita-Tarifstreit

Verdi-Chef Frank Bsirske erklärte, dass er die Position des VKA für unzureichend hält. Er sagte weiterhin, dass die Verdi-Mitglieder Nachbesserungen erwarten, die über den Schlichterspruch hinausgehen. Sollte das nicht der Fall sein, müsse man bereits ab Mitte Oktober mit neuen Streiks in den Kitas rechnen.

Die Gewerkschaften selbst fordern insgesamt mehr Geld für die Beschäftigten und eine generelle Aufwertung aller 240.000 Mitarbeiter im Sozial- und Erziehungsdienst. Die Schlichterempfehlung aus dem Sommer hatten die Gewerkschaftsmitglieder bereits abgelehnt. Bsirske hat vorsorglich mit neuen Streiks und einer Eskalation gedroht, sollte keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden.

Das sagen die anderen Gewerkschaftsvertreter zum Kita-Tarifstreit

Auch Willi Russ, Verhandlungsführer des dbb, bläst in das gleiche Horn. Er führt vor allem die aktuelle Flüchtlingskrise als klaren Grund an, warum es nötig sei, höhere Investitionen in die soziale Arbeit und die Erziehung zu tätigen. Andreas Gehrke, Verhandlungsführer der GEW, betonte, dass die Arbeitgeber mit einem guten Angebot die Chance hätten, weitere Streiks zu vermeiden.

Von der Bundeselternvertretung (BEVKi) hieß es, dass man beide Parteien dazu aufrufe, ernsthafte Verhandlungen aufzunehmen. Man mahnte außerdem an, dass die Urlaubstage vieler Eltern bereits aufgebraucht seien und dass das Verständnis von Chefs und Kollegen deutlich absinke. Zudem bräuchten die Kinder verlässliche Strukturen.

Quelle: Focus

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