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Billerbeck sagt Plastiktüten den Kampf an

Plastiktüten sind ein echtes Umweltproblem, Unmengen von Kunststoffteilen befinden sich bereits heute in den Meeren. Nun macht ausgerechnet die Kleinstadt Billerbeck im Münsterland in diesem Zusammenhang von sich reden. Denn sie hat den Plastiktüten den Kampf angesagt. Dabei setzt die Kleinstadt aber nicht auf den erhobenen Zeigefinger, sondern begegnet dem Thema mit einer gehörigen Portion Humor.

„Mr. Unplastic“ sammelt Billerbecks Plastiktüten ein

Josef Leifeld geht gemeinsam mit „Mr. Unplastic“, einem freundlichen, rundlichen Mann mit Zylinder, von Tür zu Tür. „Mr. Unplastic“ trägt vor seinem Bauch einen riesigen Stoffbeutel und in diesen sollen alle Plastiktüten der 11.000-Seelen-Gemeinde wandern.

Entworfen haben den witzigen Gesellen, der die Bürger Billerbecks zum Umdenken bewegen soll, der Künstler Thomas Nufer und der Projektentwickler Dirk Schubert. Nufer erklärt, dass den meisten Menschen durchaus bewusst sei, wie viel Plastikmüll in den Meeren schwimme. Um sie aber zum Umdenken und Handeln zu bewegen, müsse man ihnen mit Humor und Irritation begegnen.

Mittlerweile hat man in Billerbeck auch schon zahlreiche Geschäfte auf seine Seite geholt, die sich vom klassischen Plastikbeutel abwenden und über das Weihnachtsgeschäft Tausende von Mehrwegbeuteln an die Kunden verteilen wollen. In der Innenstadt begegnen einem immer wieder große Banner, auf denen die Billerbecker ihre Stimmen gegen die Plastiktüte erheben. Von der Käseverkäuferin bis zur Bürgermeisterin machen alle mit.

Plastiktüten in Deutschland: So groß ist die Gefahr für die Umwelt

Den Kampf gegen die Plastiktüte kämpfen die Umweltinitiativen dieser Welt schon lange. Wie Thomas Fischer, Abfallpolitik-Experte der Deutschen Umwelthilfe, erklärt, ist es „bedenklich, wie wir mit den Ressourcen umgehen“. Alleine für die Herstellung der verhassten Plastiktüten werden bundesweit 68.000 Tonnen Kunststoff verbraucht – pro Jahr. Um diesen Kunststoff herzustellen, bedarf es jeder Menge Rohöl und es fällt extrem viel klimaschädliches CO2 an.

Die Deutsche Umwelthilfe lobt die Kleinstadt Billerbeck für ihr Vorgehen gegen die Plastiktüte, bezeichnet sie gar als „vorbildlich“. Man hofft bei der Umweltorganisation, dass das Beispiel Billerbecks Schule macht und mehr Städte und Dörfer ähnliche Projekte ins Leben rufen.

Erste Handelsketten haben bereits ein Umdenken gezeigt. So will etwa der Textildiscounter KiK bereits ab Oktober nur noch Baumwollbeutel und Mehrwegtaschen an seine Kunden ausgeben. Auch Adidas plant, auf die Plastiktüte zu verzichten. In den Drogeriemärkten hat man wenigstens die gratis Plastiktüten verbannt.

Quelle: Morgenpost

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