
Die Wahl zum
Der Igel erobert in Deutschland die städtischen Bereiche
In den ländlichen Bereichen reduzieren sich die Flächen, die der Braunbrustigel als Lebensraum nutzen kann. Verursacher dieser Eingrenzung ist in erster Linie die Landwirtschaft, die auf große und zusammenhängende Ackerflächen setzt. Dadurch verschwinden zahlreiche Hecken und Büsche, die in der Vergangenheit die Feldwege gesäumt und dort den Igeln geeignete Lebensräume geboten haben. Hinzu kommt die intensive Bautätigkeit, die ebenfalls mit einem immensen Flächenbedarf einhergeht. Der Klimawandel zieht Veränderungen in den Haus- und Vorgärten nach sich, die den für Igel nutzbaren Lebensraum ebenfalls immer weiter einschränken. Deshalb ziehen sich die Igel beispielsweise in die Bereiche öffentlicher Parks oder in die Hecken auf Friedhöfen zurück. Diese Tendenzen haben die Igelbestände bereits so dezimiert, dass für den Braunbrustigel eine Vorwarnung für die Aufnahme in die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten ausgesprochen werden musste. Es macht also Sinn, auf die Probleme der Igel hinzuweisen, indem sie zum Wildtier des Jahres 2024 gewählt wurden.
Gegen viele Gefahren sind die Igel völlig wehrlos
Die Braunbrustigel zählen sich zu den nachtaktiven Tierarten. Zu ihren natürlichen Feinden gehören beispielsweise Füchse und Dachse. Gegen deren Angriffe haben sie mit ihren bis zu 7.000 Stacheln und der Technik des Zusammenrollens eine effiziente Verteidigungsstrategie entwickelt. Doch sie ist nutzlos, wenn es um die Risiken geht, die beim Überqueren von Straßen von allen Fahrzeugen und auf den Feldern von landwirtschaftlichen Maschinen ausgehen. Vor allem per Mähroboter mit GPS und Fernsteuerung sind für Igel gefährlich. In den privaten Gärten gehen die größten Gefahren von Rasentrimmern und Heckenscheren aus. Nur in wenigen Gärten gibt es noch Reisighaufen, Holzstapel oder Laubhaufen, in denen die Igel sichere Rückzugsorte finden können. Auch bestimmte Arten der Grundstückseinfriedungen sind unüberwindliche Hindernisse für die stacheligen Zeitgenossen. Dazu gehören beispielsweise Zäune auf Mauersockeln sowie bis zum Boden reichende Maschendraht- und Flechtmattenzäune.
Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung
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